Der südlichste Süden Südafrikas. Wo Atlantischer und Indischer Ozean sich tosend treffen. Willkommen am Kap Agulhas. Die Südspitze des afrikanischen Kontinents steht schon immer etwas im Schatten des deutlich berühmteren Kap der guten Hoffnung. Zu Unrecht, wie wir finden. Warum? Das erklären wir euch in diesem Blogbeitrag.
Für einen geographisch so interessanten Punkt auf der Landkarte war es hier verblüffend ruhig. Keine großen Touristenanströme, wie man sie z.B. an der Garden Route oder rund um Kapstadt oft vorfindet. Das könnte natürlich an der Lage liegen. Denn Kap Agulhas befindet sich mehr als
3 Stunden Autofahrt von Kapstadt entfernt. Außerdem muss man das Kap gezielt ansteuern, indem man die
N2 in der Nähe von
Swellendam verlässt und Der
R319 quasi bis zum Ende folgt. Ein etwa 100km langer Abstecher, der schlussendlich in einer Sackgasse endet und daher zu großen Teilen auch wieder zurück gefahren werden muss. Da fehlt es vielen Reisenden schlicht und ergreifend an Zeit und Lust, um das Kap aufzusuchen. Ein Fehler. Denn nicht nur die Fahrtstrecke zum Kap durch eher untouristische Regionen ist sehr interessant, sondern es gibt auch vor Ort vieles zu entdecken.
Was ihr am Kap Agulhas unternehmen könnt
Macht ein tolles Erinnerungsfoto
Ähnlich wie am Kap der guten Hoffnung habt ihr auch hier die Gelegenheit, ein schönes Erinnerungsfoto zu schießen. Dafür gibt es einen eigens eingerichteten Fotospot, an dem ihr euer strahlendes Urlaubslächeln zur Schau stellen könnt. Auch wir haben uns das natürlich nicht nehmen lassen. Gar nicht so übel geworden, oder?
Bekommt ein Gefühl für die große weite Welt
Es gibt nicht viele Orte auf diesem Planeten, die südlicher liegen als dieser Punkt. Wenn ihr euren Blick hier übers Meer Richtung Horizont schweifen lasst, dann schaut ihr gerade direkt zum Südpol. Ja, richtig gelesen. Das nächste, was nach Kap Agulhas kommt, ist die Antarktis. Kaum vorstellbar, oder? Während euch hier bei 30 Grad die afrikanische Sonne in den Nacken scheint, schwimmen hinterm Horizont frostige Eisberge vorbei. Unsere Welt ist einerseits so riesig und andererseits so verdammt klein. Das ist uns an dieser Stelle irgendwie sehr bewusst geworden.
Besucht den Leuchtturm
Am Kap steht ein wunderschöner alter Leuchtturm aus dem Jahr 1948, der schon viele Seefahrer sicher heim gelotst hat. Seit 1994 beinhaltet er ein
Museum, welches ihr täglich von 09 Uhr bis 17 Uhr besuchen könnt.
Geht Schiffswracks suchen
Die Gewässer rund ums Kap sind gefährlich. Die Strömung ist stark, die Brandung rau und unter der Oberfläche verbergen sich schroffe Felsen und scharfkantige Riffe. Unzählige Schiffe sind daher vor dem Kap aufgelaufen, gekentert und gesunken. Noch heute liegen viele von ihnen dort. Und manchmal geben Gezeiten und Witterung den Blick frei auf die Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen. Irgendwie gespenstig und gleichzeitig ziemlich interessant. Also nehmt euch doch bei gutem Wetter etwas Zeit und schlendert eine Weile die Küste entlang. Wenn ihr z.B. den Fotospot verlasst und (zur linken Seite das Meer) der Küstenlinie folgt, dann stoßt ihr auf das Wrack der japanischen MFV Meisho Naru No. 38, welche hier am 16. November 1982 Schiffsbruch erlitten hat.
Piraten-Fazit
Wer genug Zeit in Südafrika zur Verfügung hat, sollte in jedem Fall die lange Fahrt nicht scheuen und einen Abstecher zum Kap Agulhas wagen. Packt im Sommer auch unbedingt eure Badesachen mit ein. Denn im Nachbarort Stuisbaai/Struis Bay gibt es einen kilometerlangen, wunderschönen weißen Sandstrand.