Preisniveau und Verkehrsanbindung
Bezüglich des Preisniveaus sind uns ehrlich gesagt kaum Unterschiede zu unserer Heimat aufgefallen – wahrscheinlich nicht zuletzt, weil man auf Malta ebenfalls mit Euro bezahlt. Vielleicht sind die ÖPNV-Kosten auf der Insel etwas niedriger, Parken ist (zumindest außerhalb von Valletta) meist ohne Bezahlung möglich, Benzin kostet aktuell fix auf der gesamten Insel 1,36 EUR/Liter und unsere Appartements (in Valletta und im nördlich gelegenen Mġarr) waren bezahlbar und schön. Wie immer gilt jedoch: je näher eine Sehenswürdigkeit oder je besonderer ein Ort ist, desto teurer ist ein Essen im Restaurant. Ist aber eigentlich nichts Neues, oder?! Der (einzige) Flughafen Malta-Luqa wird von vielen Airports im deutschsprachigen Raum angeflogen, jedoch gibt es lediglich von bzw. nach Frankfurt, München, Wien und Zürich tägliche Flüge. Die nationale Fluglinie Air Malta bietet die meisten Verbindungen an, aktuell fliegen alternativ Lufthansa und Ryanair auf Linienflügen. Europäische Fährverbindungen bestehen aktuell nach Spanien und Italien, auf Malta herrscht Linksverkehr, das Busnetz ist recht gut ausgebaut.Sehenswertes
Das zusammenhängende Stadtgebiet rund um Valletta besteht – aus touristischer Perspektive – vor allem aus der historischen Altstadt von Valletta im Zentrum, den durch den Grand Harbour von der Altstadt getrennten „Three Cities“ Senglea (L-Isla), Cospicua (Bormla) und Vittoriosa (Birgu) im Südosten sowie Sliema und San Ġiljan (St. Julian’s), wo wir auf unserer Reise nicht waren, im Norden.Altstadt von Valletta
Die Altstadt von Valletta, von Bastionen sowie von drei Seiten vom Wasser umgeben und von zumeist rechtwinkligen, engen Straßen durchzogen, ist in ihrer Gesamtheit absolut sehenswert. Der touristische Mittelpunkt der Stadt ist wahrscheinlich der zentral gelegene, prunkvolle Großmeisterpalast, der in Teilen besichtigt werden kann. Keine hundert Meter die Triq Ir-Repubblika Richtung Stadtausgang entlang liegt die vielbesuchte St. John’s Co-Cathedral. Wenngleich die Kathedrale sehr imposant und prächtig ist, haben sich Eintrittsgeld und Wartezeit beim Einlass aus unserer Sicht nicht wirklich gelohnt, da sich innen die Touristenmassen durch die Bankreihen schoben. Deutlich ruhiger ging es dagegen in der anglikanischen St. Paul’s Pro-Cathedral zu, welche nur einen Steinwurf von der im Gassenwirrwarr leicht zu übersenden, von außerhalb der Altstadt blickend jedoch stadtbildprägenden Karmelitenkirche nahe der Nordküste der Halbinsel liegt. Gerne angesehen hätten wir uns Fort St. Elmo an der Nordostspitze der Altstadt, leider waren jedoch bei unserem Besuch die gesamten Räumlichkeiten inklusive Kriegsmuseum wegen einer (privaten?) Veranstaltung gesperrt – schade!Dafür haben wir alternativ Wuestenwinds Beach entdeckt, den ihr unweit der Festung treppab von der Triq Il-Mediterran erreicht. Hier habt ihr nicht nur einen schönen Blick auf die wellenumtoste Brücke zum St. Elmo Leuchtturm, sondern lernt auch eine sehr einfache Ferienhaus-Siedlung direkt an den Felsen der Hauptstadt kennen, wie sie nicht untypisch für Malta ist – die Malteser sind nämlich ziemlich genügsame Urlauber. Sehr gut haben uns die Parks von Valletta gefallen, besonders die Upper und Lower Barrakka Gardens. Sie sind nicht nur eine Oase der Ruhe im wuseligen Treiben der schmalen Sträßchen der kleinen Stadt. Sie bieten auch noch einen tollen Blick über den Grand Harbour mit seinem Kreuzfahrtterminal und den Three Cities auf der gegenüberliegenden Seite. Vom nördlichen Ende der Hastings Gardens wiederum schaut man auf Manoel Island mit Fort Manoel und weiter Richtung Sliema. Auf ganz besonders beeindruckende Weise wird einem an dieser Stelle übrigens die Wuchtigkeit der maltesischen Befestigungsanlagen vor Augen geführt – selten haben wir so dicke Mauern gesehen!
Zentral auf der Halbinsel gelegen findet sich der Haupteingang zur Hauptstadt, das Valletta City Gate. Auch hier könnt ihr die Stadtmauern bewundern. Direkt hinter dem tatsächlich nicht mehr existenten Stadttor befinden sich das Parlament und ein Open-Air-Opernhaus in einer alten Ruine, wenige Schritte davon entfernt steht die besonders sehenswerte Herberge Auberge de Castille et Léon, die heute den Premierminister beherbergt. Direkt vor dem ehemaligen Stadttor lässt sich der Tritonenbrunnen bestaunen, ein Stück weit bergab daneben liegt der zentrale Busbahnhof, von dem aus ihr zu allen erdenklichen Zielen auf der Insel fahren könnt – so auch in die Three Cities.
Three Cities
Der kürzeste und wahrscheinlich schönste Weg nach Senglea (L-Isla), Cospicua (Bormla) und Vittoriosa (Birgu) beginnt an den Upper Barrakka Gardens: Nehmt hier den Lift nach unten, kreuzt die Straße und geht – ganz, wie es sich für Piraten gehört – an Bord der Fähre, die euch durch den Grand Harbour hinüber bringt. Wir hatten etwas Pech, die See war für die meisten Landratten zu rau, sodass die Anlegestelle geschlossen war und wir ca. eine Stunde mit dem Bus um die Ausläufer des Hafenbeckens gurken mussten.Die Linie 2 bringt euch zum Beispiel direkt ins schöne Zentrum von Birgu, welches wir besucht haben. Hier ist es gleich viel ruhiger als in Valletta selbst und man kann ohne große Hektik durch die verwinkelten Gassen schlendern. Die Stadt war nach Mdina und vor Valletta Hauptstadt von Malta und ist etwas älter als ihre Nachfolgerin. Der Hafen an der Westseite Richtung L-Isla beeindruckt nicht nur mit stilvoll restaurierten Häuserfassaden, sondern auch mit den unzähligen, teils gigantischen Yachten, die hier vor Anker liegen. Schnell geraten grade Piraten bei Ausstattungsmerkmalen wie Autokränen und Hubschrauberlandeplätzen ziemlich ins Träumen. Highlight von Birgu ist jedoch das Fort St. Angelo, welches an der Nordspitze der Halbinsel liegt. Die mächtige Festung ist gut erhalten und kann in großem Umfang besichtigt werden. Beim Angriff der Türken 1565 kam ihr eine nicht unerhebliche Rolle bei der Verteidigung der Insel zu, sodass Birgu den Namen Vittoriosa – die „Siegreiche“ – erhielt. Von den Mauern der Festung bietet sich ein wunderbarer Blick auf den Grand Harbour, den Hafenausgang und natürlich auf Valletta. Eine ähnlich tolle Aussicht bieten die Gardjola Gardens an der Nordspitze von L-Isla, hier ist logischerweise jedoch zusätzlich das Fort St. Angelo zu sehen. Bormla ist die südlich gelegene Land-Verbindung zwischen Birgu und L-Isla. Große, landseitige Befestigungsanlagen schließen die Three Cities gen Süden ab.
Ihr seht, in und um Maltas Hauptstadt gibt es Einiges zu entdecken. Besonders gefallen hat uns dabei – mal wieder – nicht eine ganz spezielle Sehenswürdigkeit, sondern das Gesamtkonzept von Valletta und Umgebung. Wie wir den Rest von Malta fanden, was es auf den Gozo zu entdecken gibt und wie unser Reisefazit lautet, das erfahrt ihr beim nächsten Mal. Lichtet also den Anker nicht, Piraten, sondern bleibt mit uns noch ein wenig in den Gewässern um den Inselstaat im südlichen Mittelmeer!
Schade, dass die tolle Kirche St. John’s Co-Cathedral bei Eurem Besuch so voll war. Wir waren rund um Silvester in Malta, da waren in der berühmten Kirche nur eine Handvoll Leute. Ich fand sie sehr beeindruckend.
Das muss wirklich schön gewesen sein. Aber das ist ja bei den meisten “Attraktionen” so: je leerer, desto besser 😉
Ein toller Bericht! Wie waren letztes Jahr mit unserer Familie auf Malta, genauer gesagt auf Comino. Die Ausflüge haben wir jedoch nur nach Gozo gemacht und nicht auf die Halbinsel. Wir hatten ein bisschen Pech mit Stürmen und unser Hotelboot war da sehr angsteinflösend ? jetzt wo ich die tollen Bilder sehe, bereue ich es ein bisschen. Das Land war aber toll, ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit zurück!
Viele Grüße
Wioleta von http://www.busymama.de
Hallo Wioleta,
zum Glück ist Malta ja nicht aus der Welt und du kannst irgendwann sicherlich nochmal hin und alles machen und erleben, was du jetzt ausgelassen hast 🙂