Feliz año nuevo – Silvester in Madrid

Feuerwerk am Puerta del Sol
Nachdem wir 2017 über den Jahreswechsel ins beschauliche Luxemburg geflüchtet sind, haben wir auch in 2018 das lange Wochenende genutzt, um auf Reisen zu gehen. Dieses mal ging es nach Madrid und wir können euch schon jetzt verraten: es war alles andere als beschaulich. Was euch in der spanischen Hauptstadt erwartet und wie man dort Silvester feiert, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Preisniveau und Verkehrsanbindung

Madrid ist kein günstiges Reiseziel. Und an Silvester wird dies nicht unbedingt besser. Sowohl die Flüge als auch die Unterkünfte sind dass ganze Jahr über für einen Citytrip in Europa relativ hoch. 100€ pro Nacht im Hotel und fast 150€ für Flugtickets ohne Gepäck sind keine Seltenheit. Da Madrid ein großes Drehkreuz für Fernreisen ist, erreicht ihr die spanische Metropole dafür gut von vielen deutschen Flughäfen aus. Innerhalb der Stadt helfen euch Metro und Busse dabei, von A nach B zu kommen. In der Metrostation im Flughafen gibt es verschiedene Fahrkarten für Touristen, mit denen ihr für einen oder mehrere Tage den ÖPNV nutzen könnt.  

Unterkunft und Verpflegung

Hostels, Hotels, Privatunterkünfte – Madrid bietet an Unterkünften alles, was eine Metropole so benötigt. Besonders zu Silvester solltet ihr frühzeitig buchen, denn Madrid ist nicht nur bei den Spaniern ein beliebtes Reiseziel zum Jahreswechsel. Was die Verpflegung angeht, so gilt: Tapas, Tapas und nochmal Tapas! Die kleinen Happen bekommt ihr quasi an jeder Ecke der Stadt. Chorizo, Patatas Bravas, Jamón Ibérico und noch viel mehr könnt ihr euch hier schmecken lassen. Oder wie wäre es mit einer leckeren Paella? Dazu ein guter Wein und zum Abschluss ein paar knusprige Churros mit Schokolade – mmmmh. Doch bedenkt bitte, dass am 31.12 viele Lokalitäten frühzeitig schließen oder oftmals nur teure Silvestermenüs angeboten werden.

Sehenswürdigkeiten

Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Metropolen verfügt Madrid nicht über eine einzelne Top-Sehenswürdigkeit, sondern bietet in verschiedenen Gebieten der Stadt interessante Architektur, historisch bedeutsame Punkte, belebte Plätze und grüne Ruheoasen. Puerta del Sol Einer der weitläufigsten Plätze der Stadt und am Silvesterabend unangefochtener „Place to be“. Hier findet ihr nicht nur den Null-Kilometer Stein, den Ausgangspunkt der sechs Hauptnationalstraßen Spaniens, sondern auch eine Statue von Bär und Erdbeerbaum, den Wappensymbolen Madrids. Das eigentliche Highlight ist jedoch das imposante Casa del Correos, unter dessen Glockenturm Jahr für Jahr von tausenden Feierlustigen das neue Jahr begrüßt wird. Plaza Mayor Unweit des Puerta del Sol, an der Calle Mayor gelegen, findet ihr den rechteckigen Hauptplatz der Stadt. Hier befindet sich am Jahresende ein Weihnachtsmarkt, auf dem Händler und Straßenverkäufer allerhand Kitsch und Nippes feil bieten.PLaza Mayor zur Weihnachtszeit Palmengarten im Bahnhof Madrid Puerta de Atocha Bahnhof Madrid Atocha Palacio Cibeles Sitz der Stadtverwaltung und Kulturzentrum mit Aussichtsplattform.Palacio Cibeles Palacio Real Das ca. 2000 Räume umfassende Gebäude wird zwar schon lange nicht mehr von den spanischen Monarchen bewohnt, gilt jedoch offiziell noch immer als königliche Residenz. Während die angrenzenden Gärten kostenlos besichtigt werden können, wird für die Palastbesichtigung ein Eintrittsgeld fällig (Normalpreis: 11 €). Der Königspalast erfreut sich derart großer Beliebtheit, dass bereits am späten Morgen die Besucheranströme in langen Schlangen anstehen, um hinein zu gelangen. Wer Wartezeiten umgehen möchte, der sollte also wirklich früh da sein. Palacio Real Catedral de la Almudena Die direkt am Palast gelegene Kathedrale trumpft mit einer imposanten Architektur auf, die jedoch ebenfalls viele Besucher anzieht. Zu Messezeiten ist eine Besichtigung nicht möglich. Eintrittskosten entstehen nicht, es wird aber um eine Spende gebeten. Catedral de la Almudena Edificio Metrópolis Einst der Sitz einer spanischen Versicherung, hat sich das ansehnliche Bauwerk in Ermangelung eines echten Wahrzeichens irgendwie zum Symbolbild der Stadt gemausert, welches im Netz und Druckwerken Madrid repräsentiert und daher auch auf oft Postkarten und Souvenirs abgebildet ist. Ihr findet es an der vielbefahrenen Kreuzung der Prachtstraße Gran Via und der Calle de Alcalá. Edificio Metrópolis Mercado San Miguel Die wundervolle, traditionelle Markthalle aus dem Jahr 1916 ist der Kulinarik-Tempel der Stadt. Hier könnt ihr nach Herzenslust mit den Madrilenen schlemmen und euch z.B. mit Tapas, Wurst- und Käsespezialitäten, frischem Fisch, süßen Gebäckstücken sowie den besten Weinen den Bauch voll schlagen. Platzangst solltet ihr allerdings nicht haben, denn die kleine Halle ist fast immer bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt. Nur mühsam kommt man in der Menschenmenge voran, Sitzplätze sind absolute Mangelware. Es ist laut und warm und eng, aber nirgendwo sonst hatten wir das Gefühl, so authentisch und frisch zu speisen. Mercado San Miguel Parque de El Retiro Die grüne Lunge der Stadt erstreckt sich über 125 Hektar und ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Madrilenen und Touristen. Hier wird in der Sonne gelegen, Bötchen gefahren, spazieren gegangen. Parque de El Retiro Rastro Im Bereich rund um die Calle de la Ribera de Curtidores findet sonn- und feiertags von 9 bis 15 Uhr ein großer Freiluftmarkt statt. Die Straßenzüge sind gefüllt mit bunten Ständen, an denen man von Lebensmitteln und Blumen über Haushaltsartikel und Kleinmöbel bis hin zu Kleidung und Antiquitäten alles kaufen kann. Ein Highlight, was unzählige Schnäppchenjäger anzieht, die sich auf der Suche nach dem besten Fang in einem riesigen Menschenpulk ihren Weg zwischen den unzähligen Verkaufstischen hindurch bahnen. Flohmarkt Rastro  

Silvester in Madrid

Wie bereits erwähnt, platzt die Stadt zum Jahreswechsel aus allen Nähten. Dementsprechend beengt geht es zu, wenn die Massen sich durch die Straßen schieben, um gemeinsam an Nochevieja, dem Silvesterabend, auf dem Puerta del Sol ins neue Jahr zu feiern. Denn dort gibt es das einzige Feuerwerk der Stadt. Sogar gleich zweimal, denn die kanarischen Inseln, die eine Stunde hinterher hinken, werden um 01.00 Uhr ebenfalls mit Raketen und Funkenregen im neuen Jahr begrüßt. Auf große Rucksäcke solltet ihr hier lieber verzichten. Glasflaschen und Feuerwerkskörper sind auf dem Platz verboten, die Polizei kontrolliert fleißig. Willkommen sind dafür witzige Kopfbedeckungen und bunte Brillen, die ihr bei den zahlreichen Straßenverkäufern und auf dem Weihnachtsmarkt am Plaza Mayor erwerben könnt.12 Trauben Vergesst nicht, 12 Weintrauben mitzunehmen. Denn es soll Glück bringen, diese zu verspeisen, wenn die Turmuhr Mitternacht schlägt. Mit jedem Glockenschlag eine, also jede Sekunde ein Träubchen. Völlig unmöglich, wenn ihr uns fragt, wir haben es selbst versucht. Die Madrilenen lieben diesen Brauch jedoch. Also macht einfach mit und habt Spaß dabei. Die Trauben könnt ihr zuvor im Supermarkt oder bei den zahlreichen Straßenverkäufern kaufen. Danach könnt ihr gemeinsam mit den Madrilenen die Nacht zum Tag machen und das neue Jahr in den umliegenden Clubs, Bars und Tavernen feiern und begießen. Um ehrlich zu sein, es war voll. So voll, dass es schon unangenehm war. Schon der Weg vom Hotel zum Festplatz gestaltete sich schwierig. Wir sind um 22.30 Uhr im Hotel gestartet und haben für wenige hundert Meter über 40 Minuten benötigt. Auf dem Puerta del Sol wurde es mit der Zeit dann auch extrem eng. Es ging nichts mehr, der helle Wahnsinn. Menschen über Menschen. Wer einen guten Platz erwischen möchte, der sollte also frühzeitig dort eintreffen. Und zieht euch nicht zu warm an, es wird, trotz winterlicher Temperaturen, schnell ziemlich kuschelig während man wartet und gespannt zur Turmuhr schaut.  

Piraten-Fazit

Auch wenn es sehr interessant war auf diese Art Silvester zu feiern, ist es für freiheitsliebende Menschen wie uns keine gute Idee, den Jahreswechsel in Madrid zu verbringen. Viel zu viele Menschen auf zu engem Raum, ob an den Sehenswürdigkeiten, in den Straßen oder beim Silvester-Feuerwerk. Zudem hatten wir extremes Pech mit vielzähligen Baustellen, welche die Straße vorm Hotel blockierten, mehrere Metrostationen unnutzbar machen und eigentlich tolle Gebäude in Stahl und Kunststoff hüllten. Und trotz vielerlei Leckereien sind wir mit der spanischen Tapas-Kultur einfach nicht warm geworden. Als eine der bedeutendsten europäischen Metropolen muss man Madrid aber einfach einmal erlebt haben. Ob das wirklich an Silvester sein muss, sollte dabei jeder für sich selbst entscheiden.

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