Stopover Hongkong – Tipps für euren Kurzaufenthalt

Skyline von Hongkong
Nachdem wir in unseren Flitterwochen bereits das luxuriöse Singapur und Neueelands Naturgewalten genießen durften, stand auf dem Rückweg mit Hongkong zum Abschluss ein weiteres Highlight an. In diesem Beitrag nehmen wir euch mit auf unseren zweitägigen Stopover in Hongkong und geben euch Tipps und Infos für euren eigenen Zwischenstopp mit auf den Weg.

Warum wir uns für einen Zwischenstopp entschieden haben

Wie auch bei unserer Hinreise ergab sich der längere Zwischenstopp aufgrund der Flugverbindung. Die Flüge mit Air New Zealand und Cathay Pacific von Auckland über Hongkong nach Frankfurt kosteten genau das gleiche, egal ob man wenige Stunden oder zwei Tage Umsteigezeit wählte. Und so entschieden wir uns für 48 Stunden Stopover in Hongkong. Denn wenn man schon einmal da ist, dann kann man doch – der Visumsfreiheit für Deutsche sei Dank – auch einfach ein paar Tage vor Ort verbringen und auf Entdeckungsreise gehen. Und ganz nebenbei auch das geschundene Sitzfleisch ein wenig schonen.

Lohnt sich ein Stopover in Hongkong?

Nun, mit Hongkong verhält es sich so, wie mit allen anderen Destinationen auch. Je mehr Zeit man hat, desto mehr kann man vor Ort erleben. Wir hatten lediglich zwei Tage, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Das ist nicht wenig, reicht aber bei weitem nicht aus, um alle Facetten der Metropole kennenzulernen und in vollen Zügen zu genießen. Schließlich hat die chinesische Sonderverwaltungszone mit über 7,5 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 1106,7 km² so einiges zu bieten.

Wie kommt man vom Flughafen Hongkong ins Zentrum?

Der internationale Flughafen von Hongkong befindet sich im Südwesten auf einer der kleinen vorgelagerten Inseln von Lantau Island. Von hier verkehren fast 40 Buslinien sowie ungefähr alle 10 Minuten der sog. Airport Express Zug, der euch in etwa 30 Minuten nach Hongkong Island oder Kowloon bringt. Im Flughafen könnt ihr Tickets für die entsprechenden Fahrten erwerben.

Wenn ihr aber eh beabsichtigt für eure Erkundungstour öfters mal den ÖPNV zu beanspruchen, dann bietet sich der Erwerb einer sog. Octopus Card an. Das Prinzip ist ähnlich wie z.B. bei der in London beliebten Oystercard: Gegen eine kleine Gebühr erhaltet ihr eine Chipkarte, die ihr dann mit an verschiedenen Stellen mit Geld beladen könnt. Bei jeder Fahrt wird der Ticketpreis dann elektronisch von eurer Karte abgebucht, sobald ihr diese vor den entsprechenden Kontrollpunkt haltet. Darüber hinaus kann die Octopus Card auch in einigen Restaurants, Stores und Supermärkten als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Die aktuellen Konditionen, Varianten und Partner der Octopus Karte, könnt ihr hier einsehen.

Wir selbst hatten uns bei unserem Besuch für die Standard bzw. On-Loan Variante entschieden. Nutzung, Rückgabe und Erstattung der Pfandgebühr samt aufgeladenem Restbetrag (abzüglich einer kleinen Gebühr) haben problemlos geklappt. Nicht ständig einzelne Fahrscheine lösen zu müssen war eine wahre Wohltat und wir würden bei einem erneuten Besuch sicher wieder auf eine Octopus Card zurückgreifen.

Was gibt es bei einem Stopover in Hongkong zu entdecken?

Im Folgenden möchten wir euch ein paar Inspirationen mit auf den Weg geben, die in eurem Kurzaufenthalt Platz finden könnten.

Unterwegs im Doppeldecker

Das kennt man sonst ebenfalls aus London: Doppeldecker im ÖPNV. In Hongkong kommen jedoch Straßenbahnen statt Busse mit einem zweiten Stockwerk daher. Dies tut dem Fahrspaß jedoch keinerlei Abbruch. Im Gegenteil. Die kleinen Bahnen ergeben nicht nur einen  ausgesprochen drolligen Anblick, sie bringen euch auch ratzfatz an euer Wunschziel. Dabei weiß man vorher nie, was einen so erwartet. Denn manche retro Modelle haben schon einige Jahre auf dem Buckel, während andere Exemplare mit eher futuristischer Ausstattung daher kommen. Vom oberen Deck hat man während der Fahrt durch die Hochhausschluchten meist einen tollen Ausblick. Also steigt ein und genießt die kleine Rundfahrt durch Hongkongs Straßen. Straßenbahn in Hongkong

Victoria Peak

Bei Einheimischen und Touristen als „The Peak“ bekannt, ist der Berg mit seinen 552m der höchste von Hongkong Island und ein echter Besuchermagnet. Denn vom Gipfel aus bietet sich den Besuchern ein atemberaubender Blick über malerisch grüne Berge, imposante Wolkenkratzer, den Victoria Harbour und den gegenüberliegenden Stadtteil Kowloon. Wer den Berg nicht selbst erklimmen möchte, für den bietet sich eine gemütliche Fahrt mit der nostalgischen Peak Tram an. Eine Fahrt rauf und wieder hinab kostet einen erwachsenen Gast aktuell etwa 52 HKD, also knapp 6 Euro.

Wem die Aussicht vom Gipfel aus nicht reicht, für den lohnt der Besuch der beliebten Aussichtsplattform „Sky Terrace 428“. Für weitere 52 HKD (etwa 6 EUR, Kombiticket mit der Peak Tram möglich) wird einem ein 360°-Panoramablick über Hongkong Island geboten. Kinder und Senioren zahlen für ihren Besuch nur die Hälfte. Allerdings erfreut sich die Plattform einer gewissen Beliebtheit bei Besuchern, sodass es schnell voll werden kann. Dafür entschädigt der spektakuläre Ausblick den möglichen Menschenandrang. Wer hingegen mehr Ruhe sucht, der sollte die Sky Terrace lieber zu den Tagesrandzeiten aufsuchen. The Peak in Hongkong

Man Mo Temple

Gar nicht mal so einfach zu finden, der zauberschöne Man Mo Temple. Schließlich haben sich rund um den kleinen Bau an der Hollywood Road in Sheung Wan in den letzten Jahrzehnten riesige Hochhäuser und Wohnblöcke angesammelt. Den kleinen buddhistischen Tempel aus dem Jahr 1847 konnten sie jedoch nicht verdrängen. Zum Glück! Denn er ist nicht nur eine wichtige Anlaufstelle für die Gläubigen, sondern auch ein echtes Sightseeing-Highlight. Unzähligen Räucherspiralen. Sanftes Licht, dass sich in leichten Rauchschwaden bricht. Goldene Statuen und ein Meer aus Gebeten und Mantras auf knallroten Kärtchen. Die Atmosphäre sprüht nur so vor Anmut und Spiritualität. Und bietet darüber hinaus zahlreiche schöne Fotomotive. Man Mo Temple in Hongkong

A Symphony of Lights

Jeden Abend um 20 Uhr wartet im Victoria Harbour eine kostenlose Lichtersymphony auf euch. Auf beiden Seiten des Hafenbeckens in Kowloon und Hong Kong Island-Central könnt ihr dem Schauspiel folgen. Denn über 40 Hochhäuser der Skyline werden dann bei Musik und Lasershow zu einer riesigen Lichtorgel.

Der beliebteste Aussichtspunkt für die Show ist die Tsim Sha Tsui Uferpromenade in Kowlooon, also mit Blickrichtung nach Hong Kong Island. Ihr könnt aber auch von der Promenade am Golden Bauhinia Square in Wanchai (Hongkong Island) zuschauen und so der Show mit Hauptblickrichtung nach Kowloon folgen. An beiden Plätzen sind Lautsprecher zur Wiedergabe der Begleitmusik installiert. Entscheidet ihr euch dazu, das Spektakel an anderer Stelle zu verfolgen, dann könnt ihr auch über das Radio (103.4 MHz) oder telefonisch (35-665-665) der Musik lauschen.

Obwohl die Show 2004 als “größte dauerhafte Licht- und Soundshow der Welt” den Eintrag ins Guinessbuch der Weltrekorde erlangte, solltet ihr nicht zu viel erwarten. Zwar bietet der nächtliche Anblick der leuchtenden und blickenden Skyline einen wirklich tolle Eindrücke, von den Licht und Soundeffekten her kann die Symphony of Lights aber in keinster Weise mit dem verglichen werden, was einem beispielsweise in Singapur geboten wird. Skyline von Hongkong

Bootsfahrt zwischen Kowloon und Hongkong Island

Eine Bootsfahrt zwischen den beiden bekanntesten Stadtteilen Hongkongs ist sicherlich ein absolutes Muss. Mit umgerechnet nicht einmal 50 Cent pro Strecke ist die Fahrt mit der Fähre die günstigste Alternative, um vom Wasser aus einen Blick auf Hongkongs Skyline zu erhaschen. Die Fähren fahren regelmäßig in beide Richtungen. Eine Strecke dauert etwa 10 Minuten. Alle Informationen zur den Fahrplänen und Preisen bekommt ihr hier. Wer stattdessen lieber eine ausgedehnte Hafenrundfahrt erleben und die Segel hissen möchte, der kann beispielsweise über Anbieter wie getyourguide und tripadvisor eine Fahrt mit einer traditionellen chinesischen Dschunke buchen.

Observation Wheel

Was wäre eine Mega-Metropole wie Hongkong nur ohne ein eigenes Riesenrad? Egal ob Rummeplatz, London oder eben Victoria Harbour, für uns sind die rotierenden Räder mit Aussicht einfach nichts. Wenn ihr jedoch an einem Platz in einer der 42 Kabinen des 60m hohen Kolosses interessiert seid, dann müsst ihr für die 15 minütige Fahrt aktuell 20 HKD (etwa 2,30 EUR) einplanen. Kinder und Senioren zahlen nur die Hälfte.

Avenue of Stars

In Tsim Sha Tsu in Kowloon findet ihr direkt an der Waterfront Hongkongs Walk of Fame. Sterne, Statuen und Handabdrücke asiatischer Filmgrößen wie Bruce Lee und Jackie Chan können hier bestaunt werden. Bei unserem Aufenthalt in Hongkong war die Avenue of Stars allerdings wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Hongkongs Straßenmärkte

Nicht die Filialen der großen Modeketten sind es, die das Shopping-Flair in Hongkong auszeichnen. Es ist eher die breite Vielfalt an kleinen und großen Straßenmärkten, die das Einkaufen hier zum Erlebnis werden lässt. Also nehmt euch doch die Zeit und begebt euch zwischen den bunten Ständen auf Entdeckungstour. Nächtlicher Straßenmarkt in Hongkong Hier ein paar sehenswerte Anlaufstellen für euch während eurem Stopover in Hongkong:
  • Ladies Market – Tung Choi Street – Bekleidung, Kosmetikprodukte, Accessoires.
  • Sneakers Street – Fa Yuen Street – Schuhe.
  • Temple Street Night Market – Temple Street – Souvenirs, Mitbringsel sowie viel Ramsch und Kitsch made in China
  • Flower Market – Flower Market Road – Pflanzen und Blumen.
  • Jade Market – Kansu Street / Battery Street – Schmuck und Glücksbringer aus Jade.
  • Apliu Street Flea Market – Apliu Street – Elektroartikel
Unweit des Flower Market befinden sich mehrere Tiermärkte. Exotische Vögel drängen sich hier in engen Käfigen. Kleine bunte Zierfische werden zu hunderten in wassergefüllten Plastikbeuteln zum Kauf angeboten. Ein nicht ganz so schöner Teil der asiatischen Einkaufskultur, wie wir finden. Also tut dem Tier- und Artenschutz etwas Gutes und kauft nichts auf diesen Märkten. Am besten meidet ihr sie einfach ganz. Denn was für touristische Besucher lauter aufregende Urlaubseindrücke sind, bedeutet für die Tiere leider viel Stress und große Qualen.

Piraten-Fazit

Zwei Tage Hongkong haben Eindruck bei uns hinterlassen. Trotz der begrenzten Zeit gab es vieles zu entdecken und bestaunen. Und am Ende hat uns die quirlige Mega-Metropole mit all ihrem Trubel und Gewusel sogar noch mehr in ihren Bann ziehen können als das piekfeine Singapur. Der Stopover in Hongkong war definitiv die richtige Entscheidung. Wir sind froh, ihm auf unserer Reise einen Platz eingeräumt zu haben. Und können euch daher einen Zwischenstopp in Hongkong für eure eigenen Reisepläne nur wärmstens empfehlen.

2 Kommentare bei „Stopover Hongkong – Tipps für euren Kurzaufenthalt“

  1. Hallo,
    schöner Bericht. Ich war vor einigen Jahren auch für einen Stopp in Hongkong. Mir hat die Stadt auch sehr gefallen und kann einen Aufenthalt sehr empfehlen. In Hongkong sollte man die verschiedenen Dim Sum probieren.
    Liebe Grüße
    Thomas

    1. Passport Pirates sagt: Antworten

      Hallo Thomas,
      wir danken dir für deinen kulinarischen Tipp.
      Sollte es uns nach dem Corona-Chaos einmal wieder dorthin verschlagen, werden wir ganz sicher auch einmal Dim Sums probieren.

      Viele Grüße,
      Kathi & Tobi

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