Kapstadt erleben: 6 Highlights & Tipps für eure Zeit in Mother City

Kapstadt
Fast 4 Mio. Menschen haben sich in der Metropolregion Kapstadt angesiedelt. Damit ist „Mother City“, wie die Südafrikaner Kapstadt liebevoll nennen, hinter Pretoria die zweitgrößte Stadt des Landes. Zeitgleich ist sie die älteste Stadt Südafrikas. Hier am Fuße des Tafelbergs leben Black People, White People und Coloured gemeinsam inmitten von unfassbarem Wohlstand und erschreckender Armut. Zwischen Moderne, Tradition und dem Schrecken der Apartheid findet sich ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen und Geschichten. Eine quirlige, spannende Metropole mit atemberaubender Kulisse, die ihr euch auf keinen Fallt entgehen lassen solltet. In diesem Blogbeitrag möchten wir uns ausschließlich auf Kapstadt und seine Vororte beschränken. Inspirationen und Infos zu ein- oder mehrtägigen Ausflügen von Kapstadt aus beispielsweise zu den Pinguinen vom Boulders Beach oder dem Kap der Guten Hoffnung sowie zum Whale Watching und Safaris findet ihr im jeweiligen Blogpost.

Anreise und Verkehr

Von Deutschland aus verkehren mehrfach in der Woche verschiedene Airlines zu den großen südafrikanischen Flughäfen Kapstadt und Johannesburg. Vom letzteren aus müsstet ihr Kapstadt dann im Rahmen einer Rundreise oder durch einen anschließenden Inlandsflug erobern. Wenn ihr direkt nach Kapstadt fliegen möchtet, dann könnt ihr dies nonstop mit Condor, Lufthansa oder South African Airways tun. Etwas preiswerter sind oftmals Umsteigeverbindungen, wie u. a. KLM, British Airways oder Emirates sie anbieten. In Kapstadt selbst kommt ihr am besten mit dem Mietwagen voran. Denn der ÖPNV ist nur schlecht ausgebaut und aus Sicherheitsgründen für Reisende auch nur begrenzt zu empfehlen. Auf ausgewählten Routen und zu beschränkten Zeiten fahren speziell für touristisches Publikum die sog. hop on hop off-Busse. Von den Minibustaxis solltet ihr ebenfalls Abstand halten. Sie dienen vorwiegend zum Transport der (ärmeren) südafrikanischen Bevölkerung. Und sind entsprechend weder vom Platzangebot noch vom Sicherheitsaspekt für Urlauber konzipiert. Wir haben den Großteil Kapstadts fußläufig erkundet und unsere Fortbewegung durch den hop on hop off-Bus sowie normale Taxifahrten ergänzt. Damit sind wir prima zurechtgekommen, würden aus Bequemlichkeit beim nächsten Mal jedoch doch auch den Mietwagen wählen.

Wie lange sollte man in Kapstadt bleiben?

Nun, das hängt von individuellen Faktoren ab, von denen der größte wohl das Zeitkontingent sein dürfte. Einige Reisende nutzen Kapstadt nur als Durchgangsposten, um von dort aus die Garden Route zu erkunden oder auf Safari zu gehen. Nur die wenigsten Urlauber verbleiben die gesamte Reisezeit in Kapstadt. Wir haben uns 5 Tage lang ausschließlich in Kapstadt und seinen Vororten aufgehalten. Besuche auf der Kaphalbinsel sowie ein Ausflug auf die Garden Route haben in diesem Zeitraum nicht stattgefunden. Da wir das Glück hatten, insgesamt 3 Wochen im schönen Südafrika zu verbringen, hatten wir genug Zeit, um diese vielfältige Stadt zu entdecken. Strände, Museen, Wandermöglichkeiten: Kapstadt und seine direkte Umgebung bieten unfassbare viele Freizeitmöglichkeiten. Je mehr ihr davon nutzen möchtet, desto länger sollte euer Aufenthalt entsprechend sein.

6 Highlights, die ihr euch in Kapstadt nicht entgehen lassen solltet

Genießt die Aussicht vom Lion’s Head

Neben Tafelberg, Devil’s Peak und Signal Hill ist der Lion’s Head einer der Hausberge Kapstadts. Der knapp 670 m hohe Berg bietet aufgrund seiner Kegelform und exponierten Lage mitten in der Stadt tolle Aussichten auf die Stadtteile City Bowl und Sea Point sowie den vom Massiv der 12 Aposteln gesäumten Vorort Camps Bay. Aber wie das immer so ist, bekommt man im Leben nichts geschenkt. Erst recht nicht in Afrika. Wer die Aussicht genießen möchte, dem stehen 1,5 Stunden schweißtreibender Fußmarsch bevor. Dabei gilt es stellenweise kleine Steilwände mit Leitern und Tritteisen zu überwinden – erst auf- und auf dem Rückweg auch wieder abwärts. Trittsicherheit, eine gute Grundkondition und Schwindelfreiheit solltet ihr unbedingt mitbringen. Blick vom Lion`s Head

Rauf auf den Tafelberg – zu Fuß!

Es war eine der dümmsten und zeitgleich besten Ideen, die wir je hatten. Ich weiß nicht, was mich (Kathi) geritten hat, als ich entschied, dass wir den Tafelberg zu Fuß erklimmen würden. Und das, obwohl wir auch bequem mit dem Table Mountain Aerial Cableway (Infos hier) hätten fahren können. Jedenfalls empfand ich es als gute Idee, einen der zahlreichen Wanderwege zu nutzen um auf den in 1086m Höhe gelegenen Gipfel zu gelangen. Entschieden haben wir uns für den Platteklip Gorge, dessen Startpunkt sich ein Stück hinter der Seilbahnstation die Straße hinab befindet. Einen der angeblich einfacheren Wege, der auf 2,5 km immerhin 800 Höhenmeter überbrückt. In Anbetracht der Tatsache, dass bereits am frühen Morgen mehr als 2 Stunden Wartezeit für die Seilbahnfahrt nach oben angezeigt wurden, schien uns der fußläufige Aufstieg eine gute Alternative zu sein. Tatsächlich hat uns der Platteklip Gorge genau diese 2 Stunden Zeit gekostet. Und Schweiß. Viel Schweiß. Verdammt viel Schweiß. In hohen, felsigen Stufen schlängelt sich der Weg unerbittlich den Hang hinauf. Die Aussicht wechselt nie, kaum Möglichkeiten zur Pause oder sich vor der Hitze der afrikanischen Sonne zu schützen. Was habe ich geflucht. Ich dachte wirklich, ich pack das nicht. Für Tobi schien die Wanderung ein Leichtes, während der steile Hang, Stufen, Hitze und Höhe meinem Körper wirklich alles abverlangt haben. Aber am Ende, wenn man oben steht und den Blick über Kapstadt schweifen lässt, entschädigt das für all die Anstrengung und den bitterbösen Muskelkater, der am Folgetag definitiv nicht auf sich warten lässt. Oben auf dem Tafelberg

Helikopterrundflug

Nach unserem ersten Flug auf den Färöer-Inseln hat uns das Heli-Fieber gepackt. Wir haben die Chance ergriffen und für wirklich günstiges Geld (nicht einmal 50€ p. P.) einen etwa 15-minütigen Rundflug über Kapstadt genießen können. Die besten Preise gab es im Übrigen direkt am Heli-Port. Mit etwas Spontanität bei der Terminwahl und einer kleinen Portion Verhandlungsgeschick lässt sich in Sachen Helikopterflug tatsächlich einiges an Geld einsparen. Kapstadt von oben

Sonne(nuntergang) und Genuss in Camps Bay

Direkt unter den Steilwänden der majestätischen 12 Apostel liegt Camps Bay. Dieser Vorort Kapstadts trumpft nicht nur mit einer einladenden Palmenpromenade samt zahlreicher Shops, Bars und Restaurants auf. Hier wartet die größte aller stadtnahen Badebuchten auf euch. Weißer Sand und türkisblaues Meer. Camps Bay ist gleichermaßen beliebter Badeort und angesagter Partytreff. „Sehen und gesehen werden“ lautet hier die Devise. Sich sehen lassen kann sich auch der wundervolle Sonnenuntergang, der die gesamte Bucht ein zauberhaftes Rotorange hüllt. Sonnenuntergang in Camps Bay

Kirstenbosch National Botanical Garden

Im Stadtteil Newlands, am Osthang des Tafelberges, findet ihr einen der schönsten botanischen Gärten weltweit. Auf 36 Hektar könnt ihr die verschiedensten südafrikanischen Pflanzenarten kennenlernen. Vom winzigen Grashalm über wunderbare Blumen und die berühmte Fynbos-Vegetation bis hin zu Palmen und riesigen Bäumen. Es gibt zahlreiche Beete und Gewächshäuser, einen Blindenpfad und einen Baumwipfelpfad, den sog. Tree Canopy Walkway. Hier beginnt auch der Skeleton Gorge, einer der bekanntesten Wanderwege auf den Tafelberg. Während der Sommermonate finden zudem von November bis April immer wieder Open Air-Konzerte und Veranstaltungen statt. Kirstenbosch National Botanical Garden

Kostenlose Stadtführung

Zu verschiedenen Themenbereichen bietet Free Walking Tours an 365 Tage im Jahr geführte Touren durch die Stadt an. Das Ganze ist absolut kostenlos, ein Trinkgeld am Ende ist keine Pflicht, wird aber von den Guides dankend angenommen. Gestartet wird bei Regen und Sonne gleichermaßen um 11 Uhr, 14 Uhr und 16.20 Uhr unter den grünen Schirmen an der „Motherland Coffee Company“. Eine Voranmeldung ist nur für Gruppen über 10 Personen erforderlich. Wir selbst können euch die Apartheid-Tour und Guide Lizzie aus vollem Herzen empfehlen. Die 90-minütige Führung rund um den District 6 war unglaublich informativ und hat uns emotional echt gepackt. Auf respektvolle aber wirklich humorvolle Art hat uns Lizzie für einen kurzen Augenblick in eines der düstersten Kapitel der südafrikanischen Geschichte entführt. Schwere Kost leicht verdaulich für Reisende wie euch und uns aufbereitet. Tolles Konzept, toller Guide und alles in allem eine wirklich erlebenswerte Führung. Alle Infos zum Startpunkt, den Guides und den Touren bekommt ihr hier. Mahnmal der Apartheid

Piraten-Fazit

Kapstadt hat unglaublich viel zu bieten. Wer nach Südafrika kommt, der sollte Mother City unbedingt hinreichend Zeit und Aufmerksamkeit widmen.

Schreibe einen Kommentar