10 Dinge, die ihr in Island unbedingt erlebt haben müsst – Teil III

Island ist ein unglaubliches Land und es gibt einfach unbeschreiblich viele fantastische Dinge zu erleben und entdecken. Zahlreiche Wasserfälle, Geysire, Vulkane, Gletscher und unberührte Landschaften warten auf abenteuerlustige Touristen, die in Island ihrem Entdeckergeist freien Lauf lassen können.
In drei Teilen möchten wir euch unsere ganz persönlichen 10 Highlights unserer Islandrundreise 2015 vorstellen und euch somit dieses wundervolle Land ein Stückchen näher bringen.

Whale Watching

Island ist ein toller Ort für Walbeobachtungstouren. In den umgebenden Gewässern des Nordatlantiks, der Grönlandsee und des Nordpolarmeers, tummeln sich neben Delfinen und kleinen Walarten wie z.B. Zwerg- und Schweinswalen auch imposante Meeressäuger wie. Orcas, Buckel- und Blauwale, die man mit etwas Glück beobachten kann. Beliebte Ausgangspunkte für Walbeobachtungen sind dabei neben Reykjavík auch die im Norden des Landes gelegenen Städte Akureyri und Húsavík.
Wir haben selbst eine derartige Tour mitgemacht. Und obwohl die Ausbeute leider nur sehr gering gewesen ist, wird uns unser Wahle Watching-Trip in Island wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Es begann alles damit, dass die nette Empfangsdame von North Sailing in Húsavík uns mitteilte, dass die See zwar „a little bit rough“ sei, aber dies alles überhaupt kein Problem für unsere Tour darstellen würde.
Da wir wussten, dass es um unsere Seetauglichkeit nicht sonderlich gut gestellt ist, gefiel uns das Wort „rough“ in der Ausführung der freundlichen jungen Isländerin nur wenig und wir entschieden uns für die prophylaktische Einnahme der einen oder anderen Reisetablette
Obwohl sich die Idee mit den Tabletten im Nachhinein als Fehlentscheidung rausstellen sollte, hatte uns unser Bauchgefühl an diesem Morgen nicht betrogen.
Denn was für einen taffen Isländer „ein bisschen stürmisch“ in Bezug auf den zu erwartenden Seegang heißt, bedeutet für den zart besaiteten, unkundigen Durchschnittstouristen alles andere als eine entspannte Bootsfahrt.

Und während wir da also auf dem hölzernen Deck des schwankenden Kutters saßen, der sich seinen beschwerlichen Weg durch fünf Meter hohe Wellen der eisigen See bahnte, umgeben von zahlreichen Menschen, deren vorfreudiges Grinsen sich in ein unheilvolles Grün verwandelt hatte, wurde uns langsam bewusst, dass der gemeine Isländer eindeutig andere Vorstellungen von leichtem Seegang hatte, als wir und unsere Mitreisenden.
Es dauerte nicht lange bis der erste Walfreund sich zur Reling schlich, um sich dort scheinbar völlig unauffällig und unbeobachtet noch einmal sein Frühstück durch den Kopf gehen zu lassen. Und als hätten alle anderen nur auf den erlösenden Moment gewartet, nicht der erste sein zu müssen, der seinen schwachen Magen offenkundig zur Schau stellt, entschied sich auch der Rest unserer Mitreisenden zeitnah zu einer ausgedehnten Fischfütterung. Von diesem Moment an war das Deck voll mit blassen, seekranken Gestalten, die sich auf wackligen Beinen auf dem schwankende Schiff fortbewegten und versuchten, rechtzeitig die Reling zu erreichen, bevor sich der Mageninhalt auf den Boden, die Schuhe oder den Sitznachbarn ergoss (was im übrigen nicht immer erfolgreich geklappt hat). Es schien geradeso, als wären alle auf diesem Schiff von der Seekrankheit dahingerafft worden. Scheinbar jedes Mitglied der einst so illustren Reisegesellschaft hatte sich in ein würgendes, speiendes Häufchen Elend verwandelt. Wirklich jedes einzelne Mitglied? Nun, nicht ganz. Denn wir beiden Einfallspinsel hatten uns ja in böser Vorahnung eine halbe Packung Reisetabletten einverleibt. Und so saßen wir da nun: zitternd, mit grummelnden Mägen und bleichgrünen Gesichtern, unfähig der Übelkeit Abhilfe zu schaffen. Noch nie in unserem ganzen Leben ging es uns so mies. Und mit jeder weiteren Welle, jedem weiteren Würgegeräusch der Sitznachbarn wurde es schlimmer und schlimmer.

Dass wir bei dem beinahe vierstündigen Ausflug keinen einzigen Wal, sondern lediglich einen einsamen Delfin zu Gesicht bekamen, störte dabei fast kaum. Wir wären ohnehin nicht in der Lage gewesen, aufzustehen und ein paar Fotos zu machen. Viel zu sehr waren wir darauf konzentriert ruhig zu atmen, die Übelkeit zu kontrollieren und uns gegenseitig gut zuzureden.

Diesen Ausflug in unsere ganz persönliche Whale-Watching-Hölle werden wir wohl lange nicht vergessen. Und wenn wir eine Sache mitgenommen haben von diesem Trip, dann ist es wohl folgendes: Wenn ein Isländer dir sagt, dass es ein bisschen hart wird, dann solltest du dich darauf gefasst machen, dass es für einen Durchschnittsdeutschen mitunter richtig schlimm werden kann.

Dyrhólaey

An der Südspitze Islands, unweit der Ortschaft Vík i Mýrdal, liegt das Kap Dyrhólaey.
Die Halbinsel bietet eine schroff abfallende, fast 120 m hohe Steilküste, auf der ein hübscher alter Leuchtturm thront und von der man einen spektakulären Blick auf den wunderschönen schwarzen Lavastrand und den Mýrdalsjökull genießen kann. Bekannt ist das Dyrhólaey jedoch vor allem für das vorgelagerte Felsentor, welches seit Jahrtausenden Witterung und Brandung trotzt.
Zudem stellt sich das Kap und seine Umgebung als wahres Vogelparadies dar, in dem im Sommer nicht nur Möwen und Seeschwalben, sondern auch eine große Kolonie possierlicher Papageitaucher nistet, die man mit etwas Glück bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten kann.

Islands schönste Wasserfälle

Wenn man sich durch Islands Weiten bewegt hat man das Gefühl quasi im Minutentakt auf einen Wasserfall zu stoßen, der sich laut plätschernd eine Felswand hinab ergießt. Neben unzähligen kleinen Fällen, die das Landschaftsbild Islands prägen und sich beinahe unscheinbar direkt neben der Straße oder inmitten einer kleinen Ortschaft die Hänge hinab stürzen, gibt es eine Vielzahl an Wasserfällen, die sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreuen. Der Dettifoss, der mächtigste aller Wasserfälle. Der Gulfoss, der gemeinsam mit dem Þingvellir und dem großen Geysir den sog. “Golden Circle” darstellt, die drei beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landes, die man von Reykjavík aus in einem Tagesausflug besichtigen kann. Der imposante Skógafoss im Süden des Landes, hinter dessen Wasservorhang gemäß alten Legenden ein verzauberter Wikingerschatz versteckt sein soll.
Wir haben unzählige Wasserfälle auf Island gesehen, einer schöner und imposanter als der andere.
Auch, wenn die Entscheidung gar nicht so leicht gewesen ist, möchten wir euch an dieser Stelle unsere Top 3 der schönsten Wasserfälle des Landes präsentieren.

Platz 3:  Der Seljalandsfoss

Im Süden des Landes, unweit der Ringstraße zwischen Hvolvsvellur und Skógar, liegt der Seljalandsfoss. Mit seinen 66m Höhe mag er auf den ersten Blick nicht zu den eindrucksvollsten Wasserfällen zählen, doch ein zweiter Blick lohnt sich hier. Denn das Interessante an diesem Wasserfall, liegt nicht vor, sondern hinter seinem Wasserschleier. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es hinter einem Wasserfall aussieht, bekommt hier die einmalige Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu wagen. Denn auf einem rutschigen und unebenen Pfad können wagemutige und neugierige Wasserfallfreunde sich hinter den Wasserfall begeben. Wasserscheu sollte man dabei nicht sein, denn je nach Windrichtung kann man auf dem kurzen Weg ganz schön nass werden.

Zusatztipp:
Ein kurzer Fußmarsch führt vom Seljalandsfoss zum Gljúfrafoss, der sich in einer engen, moosbewachsenen Felsgrotte vor neugierigen Blicken versteckt.

Platz 2: Der Háifoss

Der Háifoss ist mit mehr als 120m Höhe der dritthöchste Wasserfall des Landes. Er liegt unweit des Vulkans Hekla im Süden Islands. Obwohl der Háifoss über Straßen zu erreichen ist, die auch mit normalen Fahrzeugen befahren werden dürfen, findet man hier, im Gegensatz zum Dettifoss, Gulfoss und Skógafoss, die von Touristen vollkommen überlaufen werden, nur wenige andere Besucher vor. Dies ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Wasserfall mit fast 70 km doch ein ordentliches Stück von der Ringstraße entfernt ist und die Anreise auf den zum Teil sehr schlechten Straßen mehr als 1,5 Stunden beanspruchen kann, wobei Schotter, Steine und Schlaglöcher für normale PKW durchaus ein Hindernis darstellen können.
Wer aber einmal den Weg auf sich genommen hat, für den bietet sich hier ein spektakulärer Ausblick, den man ohne die üblichen Touristenströme in vollen Zügen genießen kann.

Platz 1: Der Aldeyjarfoss

Im Norden des Landes befindet sich, versteckt im einsamen isländischen Hochland [am Nordende der Sprengisandur-Hochlandroute (F26)], der Aldeyjarfoss. Es ist ein wunderschöner kleiner Wasserfall, der von zahlreichen schwarzen Basaltsäulen eingerahmt wird. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit, seiner einzigartigen Optik, dem schönen Umfeld und des abenteuerlichen Zufahrtswegs über eine 4×4-Piste hat sich der nur 20m hohe Wasserfall einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen erschlichen. Keine Touristenscharen, keine umherfahrenden Autos. Lediglich das gewaltige Rauschen tosender Wassermassen und die Schönheit der isländischen Natur. Ganz klar unser Favorit unter all den Wasserfällen, die wir während unserer Islandrundreise bestaunen durften.

Piraten-Fazit

In drei Teilen haben wir euch unsere Top 10 der Dinge vorgestellt, die ihr in Island unbedingt erleben solltet. Natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wasserspeiende Geysire; weite Strände; Museen, in denen ihr euch über das Leben der ersten Siedler oder Islands wohl berühmtesten Vulkan, den Eyjafjallajökull, informieren könnt; ein Bad in einem sog. “Hot Pot”, das berühmte Thermalfreibad „Blaue Lagune“, zerfallene Fischerdörfer und noch viele viele weitere Dinge gibt es zu bestaunen. Und wir können jedem nur wärmstens empfehlen, sich selbst ein Bild von diesem einzigartigen Land und seinen liebenswürdigen Bewohnern zu machen. Also packt eure Koffer, schnürt eure Wanderstiefel und begebt euch auf Entdeckungsreise in einem der schönsten, mystischsten und abenteuerlichsten Länder Europas.

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