Unsere Reisekosten für zwei Wochen Mauritius
Als ich mit den Planungen für unsere Mauritius-Reise begann, merke ich schnell, woher das Vorurteil des teuren Reiseziels stammt. Das Internet ist randvoll mit hochpreisigen All-Inclusive-Angeboten. Kostspielige Honeymoon-Pakete versprechen traumhafte Flitterwochen im Paradies. Rundum-sorglos wird auf Mauritius großgeschrieben. Ein Service, der nun mal seinen Preis hat. Da kommen für zwei Wochen pro Person gut und gerne einmal 2000€-2500€ zusammen – nach oben natürlich ohne Grenzen.Aber sowas sehe ich nicht ein. Diese Art von Luxus mag schön sein, aber eigentlich benötigen wir ihn nicht. Und so begann ich zu recherchieren und unseren Trip in Eigenregie zu planen. Das kostete einiges an Zeit. Aber insgesamt auch nur 2860€. Von A wie Abflug bis Z wie Zurückkommen.
Meidet pauschale All-Inclusive-Angebote
Mauritius ist ein sicheres und preisgünstiges Reiseland. Der kleine afrikanische Inselstaat kann also hervorragend auf eigene Faust bereist werden. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, die bereits erwähnten All-Inclusive-Pakete in Anspruch zu nehmen und die damit verbundenen Kosten zu tragen.Ergattert preiswerte Flüge
Mauritius ist ein Reiseziel, das relativ häufig und von unterschiedlichen Airlines angeflogen wird. Das wirkt sich positiv auf die Flugpreise aus, man kommt verhältnismäßig günstig nach Mauritius. Wer beim Reisezeitraum etwas flexibel ist und sich die Mühe macht Preise zu vergleichen, der wird höchstwahrscheinlich bezahlbare Flüge finden.Ich habe im Spätsommer 2021 letztlich zusammen etwa 1400€ für unsere Flüge ab/bis Düsseldorf gezahlt. Inklusive Aufgabegepäck und ausgesuchten Sitzplätzen zur besten Reisezeit (November). Da kann man wirklich nicht meckern. Und mit etwas mehr zeitlicher Flexibilität und ohne Sitzplätze wären auch noch einmal 200€-300€ Ersparnis möglich gewesen.
B&B und Boutique-Hotel: auf Mauritius günstig unterkommen
Auf Mauritius gibt es wunderbare Unterkünfte zu überschaubaren Preisen. 11 Übernachtungen an vier verschiedenen Orten im Rahmen unserer Rundreise haben insgesamt nur 575€ gekostet. Köstliches Frühstück teilweise inklusive. Pool, direkte Strandlage oder offenes Wohnkonzept: unsere Quartiere waren herrlich verschieden, aber stets haben wir uns wohlgefühlt. Gastgeber und Personal waren ausnahmslos herzliche und offene Menschen, die wirklich alles dafür gaben, damit unser Aufenthalt perfekt war.Wir wurden für kleines Geld traditionell kreolisch bekocht (köstlich!), haben viele interessante Gespräche geführt und unglaublich nützliche Tipps erhalten. Für uns waschechter Luxus, bei dem keine durchgestyltes Nobelhotel hätte mithalten können.
Preiswert schlemmen wie die Locals
All-Inclusive-Angebote sind eine Wette. Und zwar eine, die Urlauber regelmäßig verlieren. Der Hotelier stellt euch unbegrenzten Zugang zu Speisen und Getränken zur Verfügung und das zu einem beträchtlichen Preis. Dieser ist so hoch angesetzte, dass die meisten Durchschnittsmenschen gar nicht so viel Verzehren, wie sie gezahlt haben. Das bekommt natürlich keiner mit – schließlich werden die einzelnen Kostenpunkte einer Pauschalreise nicht offengelegt. Die typisch touristische Selbstüberschätzung („Geil, da gönn’ ich mir täglich richtig teure Cocktails“) und Bequemlichkeit („So schön, dass man hier alles bekommt und nie ein Restaurant suchen muss“) wird also schlichtweg gewinnbringend ausgenutzt.Ihr zahlt somit am Ende drauf – ohne es zu merken.
Für die komplette Verpflegung im Supermarkt und Restaurants, alle Eintritte und Souvenirs sowie Tanken haben wir gerade einmal etwa 450€ gezahlt. Das sind weniger als 40€ pro Tag für zwei Personen. Wir haben Märkte und Lebensmittelläden besucht und für kleines Geld selbst gekocht. Oder uns in verschiedenen Lokalen und Unterkünften hervorragend bekochen lassen. Hatten immer genügend Snacks und Getränke auf unseren Tagesausflügen und haben an so manchem Urlaubsabend auf unsere wundervolle Reise angestoßen. Ich schwöre euch: in keinem Augenblick haben wir irgendetwas vermisst. Stattdessen haben wir es sehr genossen, mit unseren lokalen Käufen die Inselbevölkerung zu unterstützen und herrlich abwechslungsreich zu schlemmen.
Bewegt euch günstig auf Mauritius fort
Niemand benötigt auf der kleinen Insel teure geführte Tagesausflüge von Reiseveranstaltern. Denn sie ist überschaubar in ihrer Größe, die Kriminalitätsrate gering und es gibt keine gefährlichen Tiere. Wozu also eine teure touristische Tour buchen? Ob bei der Besteigung des Le Morne, bei der Erkundung des Black River Gorge Nationalparks oder beim Schnorcheln: zu keinem Zeitpunkt hatten wir den Eindruck, ohne Guide und Reisegruppe würde uns etwas fehlen.Mit etwas Eigeninitiative könnt ihr die schönsten Ecken der Insel ganz unabhängig entdecken. Ich habe mich damals zwecks größtmöglicher Freiheit für den Mietwagen entschieden: 435€ für 12 Tage. Linksverkehr war kein Problem für uns, den kannten wir schon. Aber auch für Neulinge ist dies kein unüberbrückbares Hindernis – mit einem Automatikwagen macht ihr euch das Fahren leichter.
Wer sich dennoch nicht traut, der kann für wenige Euro das öffentliche Busnetz nutzen. Hier braucht es lediglich etwas Geduld hinsichtlich der Pünktlichkeit und Toleranz für den oftmals rasanten Fahrstil. Zudem besteht immer die Möglichkeit, sich tageweise einen privaten Fahrer zu mieten (ca. 50€) und so die Insel mit der freundlichen Unterstützung der Einheimischen zu erkunden. Ganz individuell, kein 0815-Programm und ohne unzählige fremde Tourmitglieder.
Piraten Fazit
Mauritius günstig entdecken? Das geht! Und das sogar relativ einfach. Denn alles, was ihr dafür tun müsst, ist die gewohnte Pauschalreise-Komfortzone zu verlassen und etwas Zeit in Planung und Buchung zu investieren.Ihr kriegt vom Weltenbummeln einfach nicht genug? Das kennen wir 😀 Wie wäre es denn mit einem Trip nach Kanada, Südafrika oder Neuseeland?
Das klingt gut, vielen Dank für die Tipps. Mauritius steht auch noch auf meiner To-go-Liste. 🙂 Mal schauen, wie die Preise zu Ferienzeiten aussehen.
Wir drücken die Daumen, dass sich auch in den Ferien bezahlbare Angebote finden lassen 🙂
Hallo Ihr zwei,
unsere Mauritiusreise ist nun auch schon wieder über zehn Jahre her. Wir waren damals drei Wochen auf der Insel, sind ausschließlich mit Öffis umhergefahren und haben uns immer vor Ort Unterkünfte gesucht. Klar haben wir auch immer was gefunden, oft aber lagen die Unterkünfte, die unserem Budget entgegenkamen, abseits der Küste und waren insgesamt wenig attraktiv. Ganz klar kann man Mauritius günstig bereisen. Im Vergleich zu anderen tollen Strand-Destinationen bot Mauritius zumindest zu unserer Reisezeit ein eher schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber wunderschön ist die Insel in jedem Fall. Viele Grüße, Michael
Da haben wir ja Glück gehabt, dass sich das inzwischen verbessert hat mit den Unterkünften 🙂
Aber das ist gewiss auch Plattformen wie AirBnB geschuldet, dass es inzwischen auch viele kleinere Vermieter/Unterkunftsbetreiber abseits der großen Hotelanlagen gibt, die viel Liebe und Herzblut in ihre Objekte stecken.
Als reine Strand-Destination würden wir Mauritius auch nicht unbedingt empfehlen (da gibt es gewiss Ziele mit mehr “Raffaello-Werbung-Flair”). Uns als eher aktive Urlauber hat vor allem gefallen, dass man so viel machen und erleben kann. Kultur, wandern, Strand, schnorcheln, etc. Auf den Malediven würde es uns gewiss schnell langweilig werden – auf Mauritius hatten wir nie den Eindruck und hätten gerne auch noch länger bleiben können =)
Wow, wie cool, dein Artikel kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk zum 40. Geburtstag meines Mannes und habe natürlich an eine Reise gedacht. Die ersten Suchergebnisse waren aber ziemlich ernüchternd. Dann schau ich jetzt mal nach Mauritius!
Liebe Brigitta, wir hoffen, du hast für deinen Mann was schönes zum Geburtstag ausgesucht. Selbst wenn es nicht Mauritius wird: Über eine Reise freut man sich doch eigentlich immer 🙂
Cooler Artikel! Ich habe die teure Variante auf Mauritius schon hinter mir (vor knapp 15 Jahren) und würde die Insel liebend gerne nochmals besuchen, aber auf eure Art und Weise. 😉
Viele Grüße
Christian
Eine schöne Idee. Viel Spaß bei der Umsetzung 🙂