9/11 Memorial
Lage:
180 Greenwich Street (Zutritt über West St., Greenwich St., Fulton St und Liberty St)
Öffnungszeiten:
Täglich 07.30 Uhr bis 21 Uhr; am 11. September von 15 Uhr bis 24 Uhr
Es gibt Augenblicke im Leben, die sich einem unauslöschbar in die Erinnerung eingebrannt haben. Die meisten von uns dürften auch heute, 16 Jahre danach, noch ziemlich genau wissen, was sie am 11. September 2001 gemacht haben. Nicht, weil das, was sie taten, von besonderer Bedeutung oder Wichtigkeit gewesen ist. Sondern einfach, weil sie diese Dinge an einem Tag gemacht haben, der auf unbegreiflich grausame Art und Weise in die Geschichtsbücher eingehen sollte und sich in das Gedächtnis von Milliarden von Menschen weltweit eingebrannt hat. Auch heute, fast 16 Jahre später, hat New York den feigen terroristischen Angriff vom 11. September nicht vergessen, bei dem so unglaublich viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen mussten.
Doch Ground Zero ist kein Ort des Terrors mehr, sondern wurde auf liebevolle und geschmackvolle Weise in einen Ort des Gedenkens und der Stille verwandelt. Dort, wo einst die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, haben am 9/11 Memorial Angehörige und Opfer des Anschlags einen Ort gefunden, um all denen, die direkt oder indirekt dabei zu Schaden kamen oder gar ihr Leben lassen mussten, zu gedenken und das Geschehene aufzuarbeiten.
Wo ursprünglich die beiden Türme standen, findet man heute zwei riesige rechteckige Wasserbecken, deren Ränder von Bronzeplatten gesäumt sind, in denen die Namen aller Opfer eingraviert sind.
“Reflecting Absence”, was umgangssprachlich so viel bedeutet wie
“Sich bewusst werden, was fehlt”, lautet der Name dieses Denkmals. Ein wirklich zutreffender Name, wird einem doch beim Anblick der fast 3000 eingravierten Namen das ganze Ausmaß der Katastrophe auf sehr emotionale Weise direkt vor Augen geführt. Zugegeben, es ist ein sehr beklemmendes Gefühl, all die hunderte von eingravierten Namen in den Tafeln rund um die Gedenkbecken zu sehen und sich darüber klar zu werden, dass all diese Menschen an diesem Ort ihr Leben ließen. Doch wenn über der Lücke in der Hochhauskette der blaue Himmel lacht, die Sonne den Schatten des neuen One World Trade Centers über das Gelände wirft, und der Wind leise in den Blättern des „
Survivor Tree“ raschelt, kann man die Hoffnung fühlen, die dieser Ort ausstrahlt. „Es geht weiter“, scheint das Rauschen des Wassers in den beiden Becken zu flüstern, während es von den Innenwänden der Beckenränder hinabstürzt, sich im Inneren sammelt und von dort in einer mittig angebrachten Aussparung in der Dunkelheit verschwindet. Unaufhörlich dringt tosend neues Wasser nach. Es kommt und geht, so wie alles Leben kommt und geht. Der ewige Fluss des Lebens, abgebildet in zwei Betonbecken am Ground Zero, wo einst die weltbekannten Zwillingstürme des World Trade Centers gestanden haben.
9/11 Museum
Lage:
180 Greenwich St.
Öffnungszeiten:
Sonntag bis Donnerstag: 9 Uhr bis 20 Uhr (letzter Einlass: 18 Uhr);
Freitag und Samstag: 09 Uhr bis 21 Uhr (19 Uhr)
Zeitansatz: ca. 2 Stunden
Das 9/11 Museum befindet sich direkt beim 9/11 Memorial und wurde 2014 eröffnet. Hier sind nicht nur Fundsachen und Trümmerstücke der Türme, Flugzeuge und umliegenden Gebäude ausgestellt, die man am Ground Zero und Umgebung gefunden hat, sondern es werden mit vielfältigem, mitreißendem Ton und Videomaterial auf einer interaktiven Tour die Ereignisse am 11 September genau aufgeschlüsselt und es geht im Zeitraffer zurück an den Tag der Anschläge. Zudem erhält man einige zusätzliche Informationen über den ersten auf das World Trade Center verübten Terroranschlag vom 26.02.1993. Emotionale Höhepunkte der Ausstellung sind sicherlich die Mitschnitte der letzten Telefongespräche einiger Todesopfer aus den Türmen und Flugzeugen. Unweigerlich muss man sich die Frage stellen, was man wohl selbst tun würde, wenn einem bewusst wird, dass einem nur noch wenige Minuten auf dieser Welt übrig bleiben. Würde man ruhig bleiben und dem unausweichlichen mutig ins Auge blicken, oder würde man emotional zusammenbrechen, schreien, weinen, toben? Wen würde man anrufen in dem Wissen, dass es das letzte sein wird, was man tut? Und vor allem: was würde man seinen Liebsten sagen wollen? Diese Ausstellung zehrt an den Nerven, denn das unsägliche Leid, das an diesem Tag über die Bewohner von New York und die USA hereingebrochen ist, wird plötzlich unglaublich greifbar.
Den für uns emotionalste Teil des Museums bildet die “Memorial Exhibition”. Ein dunkler Saal, nur mit ein kargen paar Bänken ausgestattet. Hebt man den Blick und lässt ihn durch den Raum schweifen, so ist man umgeben von Gesichtern, die einen von der
“Wall of Faces” entgegen blicken. Es sind genau 2983 Stück. Die meisten Menschen auf den Fotos lächeln oder grinsen, während andere von ihnen eher skeptisch oder sogar leicht mürrisch dreinblicken. Es sind Bilder von Männern, Frauen und Kindern unterschiedlicher Herkunft und Altersklassen. Es sind die Gesichter von Menschen, die Träume, Wünsche und Ziele hatten, die geliebt haben, geliebt wurden und noch immer geliebt werden. Es sind 2983 Gesichter von Menschen, die einst ein Leben hatten. Ein Leben, was durch die Terroranschläge im Jahr 1993 und 2001 einfach beendet worden ist.