Kurztrip Bratislava – Unterschätzte Schönheit an der Donau

Rathausplatz, Bratislava
  Verglichen mit Prag, Wien oder Budapest wird das schöne Bratislava aus touristischer Perspektive eher stiefmütterlich behandelt. Dabei hat die slowakische Hauptstadt so einiges zu bieten: eine wundervolle historische Altstadt, gute und preiswerte Restaurants, günstige und gemütliche Hotels und vor allem ganz viel Kultur, Geschichte und Charme. Zeit für eine Reise in die unterschätzte Hauptstadt an der Donau.

Preisniveau und Verkehrsanbindung

Bratislava ist, wie viele osteuropäische Städte, ein eher günstiges Reiseziel. Für das Geld, was ihr hier ausgebt, bekommt ihr so einiges geboten. Super gute Hotels mit zentraler Lage, wirklich leckeres Essen in toller Atmosphäre. Und dem Euro sei Dank braucht ihr euch auch über Wechselkurse und eine  fremdländische Währung keinerlei Gedanken zu machen. Was will man als Urlauber da mehr?
urban bistro Bratislava
leckers war’s im “Urban Bistro” unweit vom Michaelertor
Aber wie das leider immer so ist, hat ja alles auch immer irgendwo einen klitzekleinen Haken. In Bratislava wäre dies, sofern man nicht an einer Donaukreuzfahrt teilnimmt, die etwas umständliche Anreise. Zwar kommt man von Berlin aus mit dem Flieger direkt nach Bratislava, das war es dann unseres Wissens nach aber zum momentanen Zeitpunkt schon. Da Bratislava nicht weit von Wien entfernt ist, könnt ihr aus Deutschland die Flugverbindungen zum Wiener Flughafen nutzen. Von dort aus kann man für wenige Euro mit dem Reisebus (z.B. dem regelmäßig verkehrenden Postbus) innerhalb von einer Stunde Bratislava erreichen. Wahlweise könnt ihr vom Flughafen auch erst zum Wiener Hauptbahnhof fahren und von dort den Zug nach Bratislava nehmen. Wir haben beide Möglichkeiten ausprobiert (von Wien nach Bratislava mit dem Bus, zurück mit dem Zug) und waren mit beiden Varianten soweit zufrieden. Tipp: Wenn man eh schon mal nach Wien fliegt, dann bleibt doch direkt auch noch ein paar Tage dort. Wir haben es so gemacht und finden, dass dieser Kombitrip sich wirklich lohnt.

Unterkunft und Verpflegung

Obwohl das touristische Zentrum von Bratislava eher klein ist, hat uns die Vielfalt an Lokalitäten und Übernachtungsmöglichkeiten positiv überrascht. Im Vorfeld eine Unterkunft zu buchen war entsprechend einfach. Und auch die Essenssuche vor Ort, welche uns im Urlaub öfters mal ein paar Probleme bereitet, war überraschend unkompliziert.
Hotel Bratislava
Tolle Unterkunft: das Skaritz Hotel & Residence
 

Sehenswertes

Insbesondere die schöne Altstadt hatte es uns während unseres Abstechers angetan. Die alten Gemäuer, die engen Gassen, von derlei Dingen sind wir ja bekennende Fans. Es gibt so viele kleine und interessante Details zu entdecken, dass sich ohne größere Probleme für uns zwei Tage haben füllen lassen. Michaelertor Das Michaelertor ist das einzige noch erhaltene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Bratislava. Es bildete einst den nördlichen Zugang ins Stadtzentrum und seine Geschichte reicht zurück bis ins 13.Jh. Michaelertor, Bratislava Martinsdom Die Kathedrale des Heiligen Martin ist die größte Kirche Bratislavas und befindet sich am Westrand der Altstadt. Martinsdom, Bratislava Brücke des slowakischen Nationalaufstandes (offiziell Most SNP) Die imposante Brücke über der Donau wurde 2001 zum slowakischen “Bauwerk des Jahrhunderts” gekürt und ist eine der wenigen Hängebrücken weltweit, die mit nur einem Pylon (hochaufragender Teil über den die Trägerseile laufen) auskommen. Auf diesem befindet sich in ca. 90m Höhe das Restaurant UFO, in welchem man mit Blick auf Bratislava gegen entsprechendes Entgelt eine gehobene Küche genießen kann. Für alle, die lieber am Boden speisen möchten, besteht die Möglichkeit, gegen eine Gebühr (ca. 8 €) auf die Aussichtsplattfor Burg Bratislava Die Burg, welche auf einem Hügel oberhalb der Stadt thront, stammt aus dem 9.Jh und beherbergt heute die Ausstellungen des Historische Museums SNM, in welchem ihr die Entwicklung der slowakischen Gesellschaft vom Mittelater bis in die Gegenwart verfolgen könnt. Zudem bietet der Burggarten eine nette Gelegenheit, um einen Blick auf die Dächer der Altstadt zu werfen. Burg Bratislava Altes Rathaus Das Bauwerk ist eines der ältesten Steingebäude der Stadt und mit einer hübschen Fassade und der Lage direkt in der Altstadt am malerischen Hauptplatz (Hlavné námestie). Die Räumlichkeiten beherbergen heute das Museum der Stadtgeschichte. Unser persönliches Highlight war jedoch die kleine Aussichtsplattform im obersten Stockwerk des Turmes, von der aus ihr einen herrlichen Blick auf die Altstadt samt Burg und Hängebrücke genießen könnt. Altes Rathaus Bratislava Skulpturen Das Stadtbild Bratislavas wird belebt durch diverse menschliche Skulpturen, die euch immer wieder auf euren Streifzügen begegnen werden. Die wohl bekannteste: Čumil, der “Gaffer”, welcher nach harter Arbeit im Kanal aus einem Gully hervorlugt und sich ausruht. Manch einer unterstellt dem armen Tropf gar, seine Position auszunutzen und den schönen Mädchen im Vorbeigehen frech unter die Röcke zu blicken. Einer Legende nach soll es Glück bringen, den Kopf der Figur zu berühren. Kein Wunder also, dass Čumils Helm schon etwas abgegriffen ist und es viel Zeit und Geduld kostet ein Foto vom ihm zu knipsen, auf denen kein Tourist dem armen Kerl auf die Pelle rückt. Haltet einfach mal die Augen auf und lasst euch überraschen, welche lustigen Charaktere sich noch im Stadtgebiet versteckt halten und darauf warten, mit euch ein paar Erinnerungsbilder zu schießen. St.-Elisabeth-Kirche Das himmelblaue, römisch-katholische Gotteshaus ist für alle mit einem Herz für außergewöhnliche Kirchen eine ganz besondere Attraktion. Blaue Kirche Bratislava

Piraten-Fazit

Bratislava hat uns durchaus positiv überrascht. Obwohl die Stadt eher klein ist, gibt es hier einiges zu entdecken. Und das zu durchaus erschwinglichen Preisen. Zudem war es während unseres Aufenthalts herrlich ruhig und leer in den Gassen und Straßen. Für einen entspannten Kurztrip also die besten Voraussetzungen. Aufgrund der oftmals ohnehin notwendigen Anreise über Wien empfehlen wir, die beiden Städte in einem Kombitrip einfach miteinander zu verknüpfen.

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