Kaum eine Person wird so sehr mit der österreichischen Hauptstadt verbunden wie die beliebte Kaiserin Elisabeth. Liebevoll “Sisi” oder auch “Sissi” genannt, gilt sie noch heute als Stilikone und Inbegriff von Anmut und Schönheit. Nun, wir können leider nicht wirklich mit Sisis Popularität oder Stilsicherheit konkurrieren. Vom Füllstand der Schatzkammer mal ganz zu schweigen. Aber doch gibt es da einen Punkt, der uns mit ihr verbindet: Sisis reiste für ihr Leben gern.
Nun, wer die Geschichte der Kaiserin etwas weiter verfolgt hat, der weiß, dass ihr Leben auf einer ihrer zahlreichen Reisen, welche sie meistens ohne ihren Gemahl Franz Joseph durchführte, ein blutiges Ende fand. 1898 wurde Sisi in Genf von einem italienischen Attentäter mit einer Feile erstochen.
Wir möchten an diesem Punkt nicht weiter über die Gefahren für alleinreisende Frauen diskutieren. Stattdessen wollen wir euch ins wundervolle Wien entführen. Wien, die Heimat des Schnitzels und der wohl berühmtesten Kaiserin der Welt.
Preisniveau
Wien ist, wie nicht anders zu erwarten war, kein wirklich günstiges Reiseziel. Die Preise für Sightseeing und Unterkünfte sind teilweise recht kaiserlich. Aber gut, Schlösser und Prunkbauten wollen irgendwie finanziert werden, damals so wie heute. Sparen lässt es sich unserer Erfahrung nach vor allem an gutem, leckerem Essen, sofern man sich nicht auf die Torte beim Sacher oder das Schnitzel vom Figlmüller versteift.
Anreise und Verkehrsanbindung
Aus Deutschland habt ihr diverse Möglichkeiten, um nach Wien zu gelangen. Je nach eurer Wohnlage, bietet sich die Anreise mit dem Flugzeug, Bus und Bahn oder gar mit dem eigenen PKW an. Es lohnt sich also, ggf. verschiedene Möglichkeiten einmal durchzugehen und zu schauen, wie ihr am schnellsten und günstigsten anreisen könnt.
In Wien selber habt ihr die Möglichkeit, via Bus, Straßenbahn (“Bim”) oder U-Bahn voranzukommen. Infos zu den verschiedenen Ticket-Angeboten für Touristen erhaltet ihr u.a. hier. Wir persönlich empfehlen nach wie vor die Füße als Fortbewegungsmittel der Wahl. Allerdings ist das Stadtgebiet ziemlich groß und spätestens, wenn man nach Schönbrunn oder zum Prater möchte, muss man auf den ÖPNV umsteigen.
Unterkunft und Verpflegung
Wien steht für Prunk, Genuss und Klasse. Es wimmelt von Hotels, Cafes und Restaurants. Der Wiener lässt es sich gerne gut gehen. Und das soll natürlich auch beim touristischen Publikum nicht anders sein. Hat allerdings, wie bereits erwähnt, oftmals auch seinen Preis.
Sehenswertes
Wien hat unglaublich viel zu bieten. Besonders für Kulturinteressierte gibt es sooo so viele Angebote. Unzählige Museen, Kunstausstellungen, Konzerte, Kirchen. Für uns Kulturbanausen eine wahre Reizüberflutung. Daher von euch für uns nur ein Bruchteil dessen, was ihr in Wien erleben könnt, oder auch besser lassen solltet.
Schloss Schönbrunn
Alle Welt kennt Sisi. Und deswegen erfreut sich Schloss Schönbrunn als ehemalige kaiserliche Sommerresidenz auch ausgesprochener Beliebtheit bei Touristen. Wir empfehlen euch, wirklich früh da zu sein. Wer kein absoluter Sisi-Jünger ist, für den reicht die kleine und günstigere Tour durch 22 Räume des herrschaftlichen Anwesens völlig aus. Kostet etwas mehr als 14€, dauert ca. eine Stunde. Mehr Infos erhaltet ihr hier. Den Spaziergang im schönen, weitläufigen Schlosspark gibt es im Übrigen gratis.
Hofburg
Die prachtvolle kaiserliche Stadtresidenz liegt mitten im Zentrum von Wien. Unter der Michaelerkuppel findet ihr den Eingang zum Sisi-Museum und zur spanischen Hofreitschule. Da wir schon einige Jahre aus dem Prinzessinnenkleid (und natürlich der Ritterrüstung) herausgewachsen sind, haben wir allerdings weder den weißen Lipizzaner Hengsten noch der kitschigen Sisi-Ausstellung einen Besuch abgestattet.
Fiaker
Wo wir grade beim Thema Hofburg und Pferde sind. Eine Fahrt mit den romantischen Fiaker-Kutschen gehört für viele Touristen zu einem Besuch in Wien dazu, wie das Schnitzel und die Mozartkugel. Wir persönlich sind absolut gegen derlei Dinge. 1. Tun uns die armen Tiere leid, die sich den ganzen lieben langen Tag direkt vor der Hofburg ihre behuften Beine in den Bauch stehen. 2. Finden wir die Preise von derzeit 55€ bis 110€ für 20 bis 60 Minuten Fahrt relativ happig.
Wiener Staatsoper
Die Oper dürfte wohl jedem ein Begriff sein. Da während unseres Aufenthalts grade Opernball war, mussten wir leider draußen bleiben. Okay, wir wären auch sonst nicht rein gegangen. Aber für Freunde von klassischer Musik ist ein Besuch in einer der berühmtesten Opern der Welt sicherlich ein absolutes Highlight.
Abstecher nach Bratislava
Wien lässt sich perfekt mit einem Abstecher in die schöne slowakische Hauptstadt verbinden. In etwas mehr als einer Stunde seid ihr mit dem Zug vom Hauptbahnhof oder z.B. mit dem Postbus vom Flughafen aus dort. Auch wir haben Bratislava einen Besuch abgestattet und waren wirklich begeistert. Unseren Reisebericht findet ihr
hier.
Wiener Schnitzel
Wien ist ein Mekka für Schnitzelliebhaber. Entsprechend groß ist die Auswahl an Anbietern. Wir haben unser Schnitzel schlussendlich in einer Eisdiele gegessen. Ja, richtig gelesen. In einer Eisdiele. Und es war köstlich. Wenn ihr wissen möchtet, wie es dazu kam und wo ihr sonst noch an ein gutes Schnitzel in Wien gelangt, dann empfehlen wir euch folgenden
Blogbeitrag.
Wiener Prater
Die weltberühmte Spaß und Erlebnismeile bietet Freizeitfreuden für Jung und Alt. Zumindest im Sommer. Als wir im Februar da waren, hatte alles geschlossen. Wirklich alles, bis auf das Riesenrad. Kein Souvenirshop, kein Futterbüdchen, gar nichts hatte geöffnet. Stattdessen wirkte die gesamte Fläche recht trostlos und verlassen (und auch entsprechend ungepflegt).
Da konnten auch die kitschig-bunten Lichter des Riesenrads die verpuffte Jahrmarkt-Stimmung nicht mehr retten.
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Wir lieben Bücher. Und für alle, die ebenfalls kleine Bücherwürmer und Leseratten sind, kommt hier unsere absolute Sightseeing-Empfehlung.
Der Prunksaal gilt als einer der schönsten Bibliothekssäle der Welt. Und diesen Ruf hat er definitiv zu Recht erlangt. Das Ambiente ist wahnsinnig toll. Es riecht nach altem Papier, Holz und Ledereinbänden. An den Wänden türmen sich Regalreihen voll mit Büchern. Da möchte man am liebsten auf eine der Leitern klettern und durch die Regale stöbern.
Stephansdom
Der Dom ist das wohl eines der bedeutensten gotischen Bauwerke Österreichs. Wer die 343 Stufennicht scheut, der kann aus der Türmerstube einen Blick über die Dächer der Stadt wagen.
Piraten-Fazit
Wien ist eine tolle Stadt, die insbesondere Kulturliebhabern schier unendliche Möglichkeiten bietet. Das Angebot ist wirklich immens und wenn ihr gerne Ausstellungen, Konzerte und Museen besucht, dann solltet ihr ruhig ein paar Tage mehr für euren Wien-Trip einplanen. Uns persönlich war das weitläufige Stadtgebiet schon fast etwas zu groß und besonders am Anfang fühlten wir uns von der hohen Bauweise und der Fülle an Prunk, Kitsch und kulturellen Angeboten etwas erschlagen.
Dem Schnitzel sei dank hat es uns Wien allerdings denkbar einfach gemacht, uns während des Trips etwas Essbares zu verschaffen. Eine Sache, mit der wir uns auf Reisen ja oftmals etwas schwer tun. Besonders die Kombinationsmöglichkeit mit Bratislava hat uns sehr gut gefallen, weshalb wir euch diese Option an dieser Stelle noch einmal wärmstens ans Herz legen möchten.