An einem verregneten, grauen Sonntag besuchten wir Kanadas Hauptstadt. Hier im Osten der kanadischen Provinz Ontario erinnerte nicht nur das Wetter an das ferne England, sondern insbesondere auf dem Parliament Hill ist der britische Einfluss kaum zu übersehen. Ottawa ist zudem die einzig offiziell zweisprachige Stadt in der Region. Und obwohl hier Englisch durchaus von der Mehrheit der Bevölkerung bevorzugt wird, kommt man auch mit Französisch gut in der Stadt voran.
Unterkunft und Verkehr
Als die viertgrößte Metropole Kanadas hat Ottawa unterkunftstechnisch einiges zu bieten und es finden sich Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. Gegenüber anderen Städten während unseres Trips waren hier allerdings deutlich weniger Touristen unterwegs, sodass wir den Eindruck gewonnen haben, dass man in Ottawa selbst in der beliebten Zeit des Indian Summer relativ spontan ein Quartier finden kann. Was den Verkehr betrifft, so stehen in Ottawa verschiedene Busverbindungen zur Verfügung, um Touristen und Einheimische an ihre Ziele zu befördern. Unserer Erfahrung nach lassen sich die zentrale Bezirke de Stadt allerdings auch sehr gut fußläufig erschließen.
Sehenswertes
Ottawa ist im vergleich zu Toronto eher klein und ruhig. Imposante Wolkenkratzer mit bunten Videowänden sucht man hier vergebens. Die Anzahl der absoluten Sightseeing-Highlights hält sich unserer Meinung nach entsprechend in Grenzen. Stattdessen trumpft die Stadt mit alten Gemäuern und nostalgischem Charme auf und lädt somit eher zum Bummeln und Verweilen im historischen Stadtkern ein.
Parliament Hill
Der Sitz des kanadischen Parlaments lässt mit seiner optischen Gestaltung und allmorgendlichen Wachablösung Erinnerung an London wach werden. Wer mehr über das geschichtsträchtige Gebäude und die internen Vorgänge im Parlament erfahren möchte, der kann sein Wissen bei einer der kostenlosen Führungen vertiefen. Allerdings sind die Touren sehr beliebt, sodass ein bis zwei Tage im Voraus eine Anmeldung erfolgen muss.
Rideau Kanal
Der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte historische Wasserweg bahnt sich durch das Stadtzentrum von Ottawa, und mündet über eine Reihe von Schleusen am Parliament Hill in den Ottawa River. Zu jeder Jahreszeit kann man an seinen Ufern einen entspannten Spaziergang unternehmen und von Frühling bis Herbst den kleinen Ausflugsbooten bei Ihren Fahrten zusehen. Doch auch im Winter ist die Wasserstraße eine interessante Anlaufstelle. Denn dann verwandelt sich der Kanal in die längste ununterbrochene Natureisbahn der Welt.
ByWard Market
Der zentral gelegene Markt ist nur einen kurzen Fußmarsch vom Parliament Hill entfernt und bietet seit mehr als 200 Jahren nicht nur die Möglichkeit, Lebensmittel, Kunst und Handwerkswaren zu erstehen, sondern beherbergt auch einige bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebte Cafes und Restaurants. Am Abend ist der Markt zudem ein beliebter Treffpunkt für Nachtschwärmer, die den Tag im Schein der Straßenlaternen bei einem guten Drink und netter Livemusik in den umliegenden Bars und Kneipen ausklingen lassen wollen.
Kathedralbasilika Notre Dame
Die älteste Kirche Kanadas ist aufgrund ihrer hübschen Architektur wirklich sehenswert.
National Gallery of Canada
Für Kunstfreunde hat Ottawa natürlich auch etwas zu bieten. In der National Gallery findet ihr Bildwerke und Skulpturen der Moderne und aus längst vergangenen Zeiten. Zu erkennen ist das Gebäude durch die riesige, spinnenartige Skulptur vor dem Eingang. Da wir beide allerdings eh keine großen Kunstliebhaber sind, haben wir um die Gallery und ihren achtbeinigen Türsteher dann doch lieber einen größeren Bogen gemacht.
Piraten Fazit
Die kanadische Hauptstadt ist eine schöne, ruhige Stadt, die man super zu Fuß erkunden kann. Im Vergleich zu anderen großen Metropolen gibt es hier allerdings wenig touristische Sightseeing-Highlights, sodass unserer Meinung nach ein bis zwei Tage Aufenthalt in Ottawa ausreichend sind. Trotzdem gehört ein Besuch in der politischen Schaltzentrale Kanadas unserer Meinung nach zu einem Trip an der Ostküste unbedingt hinzu.