Wenn es das Wetter zulässt, werden bei uns regelmäßig die Wanderstiefel geschnürt. Selbstverständlich auch im Urlaub. Und wo bietet es sich besser an, als in in der fabelhaften Bergwelt der Alpen? Während unserer kleinen „
Coronarundreise“ im vergangenen September haben wir einige Zeit im österreichischen
Osttirol verbracht. Dort durften wir im
Nationalpark Hohe Tauern drei abwechslungsreiche Wandertouren an und im Gebirge genießen, die wir euch heute vorstellen möchten.
Gletscherweg Innergschlöß
Der Gletscherweg hat es in sich. Und dabei meinen wir nur bedingt die vielen Höhenmeter, von denen euch auf der knapp
8 km langen Runde mehr als 700 erwarten werden. Sondern vor allem die fabelhaften Aussichten im Nationalpark Hohe Tauern, die es zu genießen gibt. Aber fangen wir vorne an.
Anreise Innergschlöß
Der
Rundweg beginnt und endet im Örtchen Innergschlöß. An dieser Stelle für euch die Information, dass ihr Innergschlöß nicht mit dem PKW ansteuern könnt. Der letzte legale (uns kostenpflichtige) Parkplatz befindet sich im Tauerntal am Matreirer Tauernhaus . Von dort aus sind es 40-60 Minuten Fußweg (ca. 4 km) bis zum Ausgangspunkt der Wanderung in Innergschlöß.
Für alle, denen der Weg zusätzlich zu eigentlichen Wanderrunde zu lang ist, besteht die Möglichkeit, sich via Taxi oder mit dem dem Traktor-Panoramazug gegen kleines Geld eine oder beide Strecken vom/zum Parkplatz transportieren zu lassen.
Wegbeschreibung
In Innergschlöß geht es zunächst entlang des Gschlößbachs weiter taleinwärts, welchen man nach etwa 20 bis 30 Minuten Gehzeit links über eine Brücke quert. Ein großer Stein mit der Inschrift „Gletscherweg Innergeschlöß“ markiert den Startpunkt der Runde und zeigt euch, dass ihr richtig seid. Geht es zunächst gemütlich über eine kleine Wiese, beginnt schon bald darauf der Anstieg im Wald. Die Aussichtsplattform am tosenden Wasserfall entschädigt für die bereits vergossenen Schweißperlen auf dem Weg hinauf und erlaubt es, bei einem kurzen Fotostopp Kraft für den weiteren Aufstieg zu sammeln. Während das Gelände zunehmen alpiner wird, geht es immer weiter den Hang aufwärts. Hat man die Höhenmeter endlich hinter sich gelassen, so eröffnet sich der fantastische Blick über eine Hochebene mit tollen Aussichten auf den
Großvenediger und den
Schlatenkees Gletscher.
Wandert nun gemütlich am Salzbodensee und dem
Auge Gottes, einem kleinen See mit mittiger Wollgrasinsel, vorbei und folgt den Wegweisern mit der Aufschrift „Gletscherweg“. Bald erreicht ihr ein Steintürmchen, von wo aus es ein Stück bergab geht und ihr im Anschluss über eine hölzerne Brücke einen rauschenden Gletscherbach passiert. Folgt nun linker Hand dem farbenfrohen Gletscherschliff und nehmt für einen Fotostopp den ausgeschilderten Abstecher zur Gletscherzunge. Später wählt ihr an der Abzweigung Prager Hütte/Innergschlöß den Weg rechts hinab zurück ins Tal, wo ihr den Rückweg auf gewohnter Strecke entlang des Gschlößbachs zurück zum Dorfkern von Innergschlöß nehmt.
Rundtour Lucknerhaus – Glorer Hütte – Medelspitze – Lucknerhütte
Faszinierende Bergblicke. Knuffige Murmeltiere. Und eine Wegstrecke mit Nervenkitzel erwarten euch auf dieser fast
12 km langen, anspruchsvollen Wanderung im Schatten des Großglockners.
Anreise Lucknerhaus
Ausgangpunkt dieses alpinen Tagesabenteuer ist der Parkplatz am Lucknerhaus am Ende der Kalser Glocknerstraße (Mautstraße) auf etwa 1910 m.
Wegbeschreibung
Unterhalb des Informationszentrums könnt ihre bergauf in den Wald hinein biegen und im Schatten der Bäume mit dem Aufstieg Richtung Glorer Hütte beginnen. An der Schliederleralm haltet ihr euch links und folgt der Bergstraße in Serpentinen den
Glorer Berg hinauf, bis diese auf ca. 2200 m Höhe an einem kleinen Holzschuppen endet. Dort nehmt ihr links den steilen Pfad, welcher euch später parallel zum Berger Bach immer weiter hinauf führen wird. Haltet bei eurem Marsch aufwärts Ausschau nach den Kabeln der Materialseilbahn, die euch den Weg direkt zur
Glorer Hütte geleiten werden. An der Glorer Hütte angekommen, biegt ihr – ggf. nach einer kurzen Erfrischungspause auf 2642 m – scharf links ab. Folgt der Beschilderung Richtung
Lucknerhütte. Die Wanderzeit ist ab hier mit zwei Stunden angegeben. Es kann aber aufgrund der teils schwierigen Passagen ein gutes Stück länger dauern.
Wandert zunächst gemütlich bis zum Bergkamm, von dem aus ihr links vor euch den Gipfel der
Medelspitze aufragen seht. Sobald ihr genug von der fantastischen Aussicht ins Ködnitztal und rüber zum Großglockner habt, beginnt ab hier der anspruchsvolle Abstieg auf der rechten Seite. Über karge Geröllhänge geht es die Bergflanke des Glatzschneid entlang. Stellenweise ist der Weg durch Eisen, Seile und Bretter gesichert. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier nicht nur empfehlenswert, sondern Grundvoraussetzung für einen sicheren Abstieg unter den kritischen Blicken der pfeifenden Murmeltiere. Immer weiter geht es am Hang entlang hinab ins Tal, orientiert euch stets am Ködnitzbach, wo ihr auf ca. 2350 m eine Weggabelung erreicht. Dieser folgt ihr links weiter hinab Richtung Lucknerhütte.
Dort angekommen, wird aus dem Weg wieder eine breitere Straße, welcher ihr bis zum Parkplatz folgen könnt. Kurz bevor die Straße den Fluss quert könnt ihr aber auch auf den etwas schöneren Naturlehrpfad entlang des Ostufers wechseln, der euch ebenfalls zurück zum Parkplatz leiten wird.
Schösswendklamm – Hintersee und wieder zurück
Eine entspannte, familienfreundliche Wandertour im Nationalpark Hohe Tauern bietet euch die Strecke von der Schösswendklamm zum malerischen Hintersee und wieder zurück in der Gemeinde Mittersill.
Anreise Schösswendklamm
Auf der B108 von Mittersill kommend hinein ins Felbertal. Dort in einer auffällig scharfen Linkskurve kurz nach einer Lawinengalerie rechts Richtung Hintersee abzweigen. Nach etwa 100 m befindet sich direkt an der Straße der Parkplatz der Schösswendklamm.
Wegbeschreibung
Euren Wagen könnt ihr kostenlos an der Schösswendklamm abstellen. Über eine Pferdekoppel beginnt ihr euren Weg und erreicht bereits nach kurzer Zeit die Klamm, wo sich ein Stopp zum Bestaunen des rauschenden Wassers und Fotografieren durchaus lohnt. Von da an folgt ihr dem einfachen Pfad, der euch über kleine Brücken, Bäche, Wald und Almwiesen führen wird, tief in den Talschlusskessel hinein. Immer wieder kreuzt man dabei kurz die Straße. Solltet ihr den Pfad dabei aus den Augen verlieren, so könnt ihr notfalls auch einfach der Straße folgen, welche euch vorbei an der
Meilinger Alm (Einkehrmöglichkeit) zum Parkplatz direkt am schönen Hintersee führen wird. Die Wegstrecke hin und zurück beträgt insgesamt
9 km, wobei es lediglich 350 Höhenmeter gemütlich zu überwinden gilt.
Piraten-Fazit
Wir können uns kaum entscheiden, welche dieser Wanderungen im Nationalpark Hohe Tauern uns am besten gefallen hat. Denn jede hat ihren ganz eigenen Reiz. Deswegen: schnappt euch eure Wanderstiefel und bildet euch im nächsten Österreichurlaub doch einfach selber eine Meinung ;-).