Von Lissabon nach Porto – Unterwegs an Portugals Silberküste

Die Algarve im Süden Portugals ist wohl vielen ein Begriff, wenn es um Sommer, Sonne, Strand und Meer geht. Zu Recht ist dieses schöne Fleckchen Erde bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt und so tummeln sich Jahr für Jahr millionen Reisende in Portugals wohl berühmtester Küstenregion. Doch das schöne Portugal hat noch so viel mehr zu bieten, als die allseits bekannte und teilweise leider sehr überlaufene Algarve. Wir haben uns stattdessen an der Costa de Prata, der sog. Silberküste, umgesehen. Dieser wundervolle Teil Portugals liegt im Westen des Landes, an der Atlantikküste zwischen Lissabon und Porto. Warum diese eher unbekannte Region definitiv einen Besuch wert ist, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag. Für uns das aller Beste an einer Reise in diese Region Portugals: die unschlagbare Reiseroute! Mit einem Trip an die Costa de Prata habt ihr die einmalige Möglichkeit, Portugals Metropolen Lissabon und Porto in einem Urlaub zu erleben und zwischendrin etwas Zeit mit Kultur, Natur und Strandbesuchen zu verbringen. Die Costa de Prata macht es insbesondere deutschen Touristen denkbar einfach, sie zu erkunden. Sowohl nach Lissabon als nach Porto kommt man problemlos von vielen deutschen Flughäfen. Und natürlich auch wieder zurück. Alles, was ihr zwischendrin benötigt, ist ein Mietwagen und ein paar Ideen, was ihr auf der mehr als 300km langen Strecke alles sehen und erleben möchtet. Dabei möchten wir euch darauf hinweisen, dass man auf den Landstraßen in der Region nur sehr langsam vorankommt, und ihr für euren Trip ruhig ein paar Tage einplanen solltet. Wir waren mit Lissabon und Porto ganze 9 Tage in Portugal unterwegs. Schneller kommt ihr über die Autobahnen voran. Diese sind jedoch landschaftlich alles andere als attraktiv und zudem mautpflichtig, was dann auf Dauer doch irgendwie ins Geld gehen kann.

Sonne, Strand und raue Wellen

Was den Badespaß betrifft, müssen wir euch zunächst einmal ins kalte Wasser werfen. Und das meinen wir in diesem Fall sogar wortwörtlich. Wie eingangs erwähnt, befinden wir uns in diesem Teil Portugals an der offenen Atlantikküste. Und der atlantische Ozean ist an dieser Stelle, was die Wassertemperaturen angeht nun einmal nicht das pullerwarme Mittelmeer. Wen es also bei  Wassertemperaturen von höchstens 18° Celsius schon beim Lesen fröstelt, der sollte seinen Urlaub dann doch lieber an die deutlich wärmere Algarve verlegen. Für einen reinen Badeurlaub eignet sich ein längerer Aufenthalt an der Costa de Prata also zugegeben eher weniger, dafür kommen jedoch Surfer hier ganz auf ihre Kosten und können sich in der tosenden Brandung des Atlantiks so richtig austoben. Allen hartgesottenen Wasserratten und Wenigbadern unter euch sollten es trotzdem nicht versäumen, während ihres Aufenthals Zeit für einen Strandbesuch einzuplanen. Denn wunderbare Sandstrände findet ihr an der Silberküste quasi wie Sand am Meer. Es sind gefühlt so viele, dass es gar keinen Sinn macht, sie alle namentlich zu nennen. Seid spontan, fahrt die Küste entlang und bleibt einfach dort, wo es euch gefällt. Strand an der Silberkütste Die Monsterwellen von Nazaré Herausheben möchten wir an dieser Stelle lediglich den beliebten Ferienort Nazaré, welcher ca. 120 km nördlich von Lissabon liegt. Nazaré ist bekannt für seine herbstlichen Riesenwellen von über 20m Höhe, die es sogar schon bis ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft haben. Sicherlich ist so ein Ritt auf einer Monsterwelle eher was für fortgeschrittene und abenteuerlustige Wasserratten. Aber alleine der Anblick dieses Naturschauspiels dürfte nicht nur Surfer unter euch schwer beeindrucken. Während der Sommermonate sind die Wellen zwar deutlich kleiner, aber der breite Sandstrand und die unzähligen kleinen Geschäfte und Bistros entlang der Promenade laden Sonnenanbeter und Wassersportler dennoch zum Verweilen ein. Nazaré

Traumhafte kleine Unterkünfte

In den unzähligen kleinen Ortschaften entlang der Silberküste werdet ihr immer irgendwo eine nette und preisgünstige Unterkunft finden. Riesige Bettenburgen gibt es hier kaum, was aber nicht bedeutet, dass ihr auf Komfort und Service verzichten müsst. Uns haben während unseres Aufenthalts besonders die kleinen, familiär geführten Pensionen, Surfcamps und Hostels in den Küstenorten gefallen. Hier hat man nicht nur die Möglichkeit, direkt mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und so an die besten Insidertipps für die Region zu gelangen, sondern bekommt auch die unglaubliche Gastfreundschaft der Portugiesen hautnah zu spüren. Das Personal ist oftmals sehr freundlich und bemüht, die Schlaf- und Wohnräume sind meist liebevoll und detailreich eingerichtet. Jenseits des Massentourismus bleibt für die persönlichen Gelüste und Belange der Kundschaft einfach viel mehr Zeit und Raum und das spürt man als Gast auch deutlich. Unterkunft in Portugal Unterkunft in Portugal

Natur und Kultur

Die Silberküste bietet viel für alle unter euch, die nur ab und zu mal einen Strandtag genießen wollen und ansonsten gerne aktiv Land und Leute kennenlernen möchten. Denn hier, fernab der Touristenhochburgen, kann man Portugal so erleben, wie es wirklich ist. Ganz entspannt und ohne ständig von einer großen Menschentraube umgeben zu sein. Daher ein paar Empfehlungen von uns für eure Zeit an der Costa de Prata: Berge und Burgen in Sintra Ca. 25 km westlich von Lissabon befindet sich die historische Kulturlandschaft von Sintra, die mit ihren altertümlichen Palästen in wundervoller Landschaft definitiv einen Abstecher Wert ist. In den schroffen Hängen und dichten Wäldern der Sierra de Sintra haben sich die Fürsten und Könige längst vergangener Tage einst prachtvolle Residenzen und Anwesen erschaffen, welche heute für Touristen ihre Türen geöffnet haben. Der berühmteste und schönste von ihnen: der bunte Palácio da Pena, liebenvoll auch als „Neuschwanstein Portugals“ bezeichnet. Sintra  Festung West, westlicher, Cabo da Roca Von Sintra aus könnt ihr in der Gemeinde Colares dem westlichsten Punkt des europäischen Festlands einen Besuch abstatten. Neben spektakulären Klippen, heftigem Wind und den schier unendlichen Weiten des Meeres warten hier ein Denkmal, ein kleiner Leuchtturm sowie ein kleiner Souvenirladen auf euch, in dem ihr z.B. Urkunden über euren Aufenthalt am Cabo da Roca erwerben könnt. Alle Romantiker unter euch werden den spektakulären Sonnenuntergang hier lieben. Aber vergesst bitte nicht, euch etwas überzuwerfen, denn selbst bei bestem Sommerwetter kann es verdammt zugig werden. Cabo da Roca Zurück ins Mittelalter bei einem Besuch in Óbidos Ungefähr 90 km nördlich von Lissabon liegt die Kleinstadt Òbidos, welche mit ihrer imposanten Burg, der begehbaren Stadtmauer und engen, blumengeschmückten Gässchen den Charme längst vergangener Tage versprüht. Nehmt euch Zeit um durch die verwinkelten Straßen zu schlendern, auf der Satdtmauer ein paar Fotos zu schießen und bei einem Gläschen des beliebten Kirschlikörs “Ginja de Óbidos” die Seele baumeln zu lassen. Óbidos Aveiro – das “Venedig” Portugals Ein warmer Sommerabend, historische Gebäude, schmale Kanäle, auf denen kleine Gondeln sanft im Wasser wiegen. Nein, wir sind nicht nach Venedig gereist, sondern noch immer im schönen Portugal. Genau genommen im Städtchen Aveiro, ca. 60 km südlich von Porto. Ein wirklich hübsches Örtchen, was sich bestens für einen Übernachtungsstopp eignet. Hier könnt ihr shoppen, flanieren und insbesondere am Wochenende in den zahlreichen kleinen Bars und Clubs am portugiesischen Nachtleben teilhaben. Aveiro

Piraten-Fazit

Alle, die ihren Portugalurlaub lieber als reinen Badeurlaub gestalten wollen, mögen bitte die schöne Algarve aufsuchen. Diejenigen unter euch, die mehr von Portugal sehen und erleben möchten, machen mit einem Trip an die Costa de Prata sicherlich nichts verkehrt. Die individuelle Gestaltungsmöglichkeit und die Vielfältigkeit dieser Region haben uns jedenfalls völlig überzeugt.

7 Kommentare bei „Von Lissabon nach Porto – Unterwegs an Portugals Silberküste“

  1. Hi! Habt ihr konkrete Empfehlungen, an welchen kleinen Orten an der Costa de Prata man sich in dem von euch genannten familiären Pensionen für zwei Tage niederlassen kann, um sich vom Sightseeing und vom Wandern zu entspannen? Viele liebe Grüße und danke für die Tips!

    1. Passport Pirates sagt: Antworten

      Hallo Clara, wir schicken dir gleich eine Mail mit zwei Unterkünften, in denen wir gewohnt haben und die uns sehr gut gefallen haben 🙂

      Viele Grüße,
      Kathi und Tobi

  2. Hallo Kathi und Tobi,
    könnt ihr mir Tipps für Unterkünfte an der Costa de Prata geben? Euer Bericht und die Fotos machen Lust aufs Reisen! 😉 Liebe Grüße, Tina

    1. Passport Pirates sagt: Antworten

      Hallo Tina,

      grundsätzlich gerne. Aber a) liegt unsere Reise an der Costa de Prata schon etwas zurück und b) ist es schwierig Tipps zu geben, ohne deine/eure genauen Rahmenbedingungen und Bedürfnisse zu erkennen. Wir empfehlen dir, dich auf den gängigen Portalen einmal umzusehen und insbesondere auf aktuelle Bewertungen anderer Reisende zu achten. Rückblickend auf die Pandemiezeit dürften auch die jeweiligen Stornierungsbedingungen wohl von Interesse sein. Es gibt gewiss ganz viele wunderbare Unterkünfte an der Costa de Prata, die nur auf eine Buchung warten 🙂

  3. Hallo, ein / mein schöner Tipp ist: Buddha Eden Garden in Quinta dos Loridos.
    Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.

  4. Karin und Kalle sagt: Antworten

    Wir planen jetzt im März für 12 Tage eine Reise. Flug geht nach Lissabon von da nehmen wir ein Mietwagen und wollen nach Nazaré. Hier möchten wir mindesten 7 Nächte bleiben und die Gegend per Tagesausflug erkunden, Standort Rundreise. Bathala, Obidos, Fatima, Alcobaca, Peniche und Tomar. Zurück dann bis Evora für 3 Nächte und 3 am Alqueva Stausee. Sintra und Lissabon lassen wir diesmal aus. Das haben wir ausgiebig 2014 und 2019 besichtigt. Habt ihr ggf. noch Tipps für uns? Dankeschön

    1. Passport Pirates sagt: Antworten

      Mensch, da habt ihr ja viel Zeit um die Gegend zu erkunden. Obidos hat uns damals sehr gut gefallen (auch wenn es leider recht gut besucht war).

      Ich glaube, wenn ich so viel Zeit hätte, dann würde ich diese nutzen um mich einfach etwas treiben zu lassen. Ich weiß gar nicht, wo wir überall langgefahren sind. Aber wir sind durch so viele kleine Dörfchen im Hinterland gekommen, ein kleines Roadtrip-Abenteuer. Rückblickend betrachtet schade, dass da die Zeit für spontane Erkundungen fehlte.

      Vielleicht könnt ihr die Zeit ja für etwas “Puffer” neben euren geplanten Punkten nutzen, um einfach spontan dort zu Verweilen wo es euch gefällt.
      Manchmal entdeckt man die schönsten Orte auf Reisen nämlich völlig unverhofft ;D

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