Rundreise Indian Summer – Tipps für euren goldenen Herbst in Nordamerika

Im Herbst 2016 verschlug es uns nach Nordamerika. Unser Ziel: Die Ostküste der USA und Kanadas. In einer dreiwöchigen Rundreise erkundeten wir nicht nur die nordamerikanischen Metropolen Boston, Toronto, Ottawa, Montréal und Québec, sondern besuchten auch die weltberühmten Niagarafälle und genossen in Provinz- und Nationalparks das bunte Naturspektakel. In unserer Reihe “Rundreise Indian Summer” geben wir euch Inspirationen sowie hilfreiche und nützliche Tipps für die Planung und Durchführung eures Road-Trips durch den goldenen Herbst in Nordamerika.

Reiseroute

Die schönsten Herbstfarben könnt ihr im Nordosten der USA und im Südosten Kanadas erleben. Unsere Reiseroute, die wir in liebevoller Kleinarbeit selbst zusammengestellt haben, sah in etwa so aus:   Unsere Rundreise haben wir von Boston aus begonnen. Dies war nicht nur der Tatsache geschuldet, dass dieStadt eine super Verkehrsanbindung nach Deutschland hat (diverse Direktflüge gibt es z.B. mit Lufthansa und airberlin). Da wir bereits 2014 eine Woche im grandiosen New York City verbringen durften, entschieden wir uns stattdessen bewusst für das geschichtsträchtige Boston als Ausgangspunkt für unseren Trip. Selbstverständlich sind viele Variationen möglich, sodass nach Bedarf problemlos Ziele wie New York City oder Philadelphia mit in eure Indian Summer-Tour eingebaut werden können. Denkbar wäre natürlich auch, den Trip an der Ostküste in eine größere USA- bzw. Kanadarundreise einzuarbeiten und durch günstige Inlandsflüge auch die Westküsten der beiden Länder zu besuchen. Euren Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, also seid kreativ und schmiedet tolle Pläne für ein unvergessliches Herbstabenteuer. Denn wer vorher schon überlegt, wohin ihn sein Weg genau führen soll und was er in Städten und Naturparks erleben möchte, verschwendet vor Ort weniger begrenzte und kostbare Urlaubszeit

Beste Reisezeit

In Nordamerika herrschen zur gleichen Zeit dieselben Jahreszeiten, wie ihr es aus Deutschland gewohnt seid. September und Oktobersind die perfekten Reisemonate, wenn ihr das farbenfrohe Naturschauspiel des Indian Summer erleben möchtet. Bei eurer Planung solltet ihr entsprechend vor allem den Farbwechsel der Blätter beachten, wenn ihr die ganze Farbenpracht des Indian Summer erleben wollt. Denn der Herbst kehrt im Norden des Kontinents früher ein, sodass der Farbwechsel des Laubes an der Ostküste in der Regel in nordwestlichen Regionen früher beginnt und sich erst mit der Zeit in den Südosten ausdehnt. Tolle Übersichten bieten dabei die sog. “Fall Foilage-Maps”, die ihr ganz einfach im Internet findet und aus denen ihr für verschiedene Regionen eurer Reise Rückschlüsse über die Laubfärbung ziehen könnt. Auch wir haben unsere Reiseroute danach ausgerichtet und sind die Strecke im Uhrzeigersinn gefahren. Und es hat sich wirklich gelohnt. Während die Bäume bei unserer Ankunft in Boston noch im kräftigen Grün erstrahlten, nahm die Laubfärbung während unserer gesamten Reise immer weiter zu und wir konnten insbesondere in den Nationalparks tolle Herbstfarben genießen. Farben des Indian Summer

I need a Dollar

Wie heißt es doch so schön: ohne Moos nix los! Das gilt natürlich auch für euren Indian Summer-Trip. Neben einer Kreditkarte, die bei einem Aufenthalt in Nordamerika quasi unerlässlich ist, benötigt ihr auch etwas Bargeld. Denn schon bei der Einreise in die USA oder nach Kanada können die wissbegierigen Grenzbeamten u.a. gezielt nach eurer Reisekasse fragen. Schließlich möchte man sich vergewissern, dass ihr keine schlimmen Finger seid und euch während eures Trips selbst versorgen könnt. Es empfiehlt sich also, bereits vor eurer Abreise ein paar wenige hundert Euro in USD und CAD zu wechseln und so Probleme bei der Einreise zu vermeiden. Den Rest eurer Reisekasse könnt ihr dann vor Ort direkt in der passenden Währung am Geldautomaten (ATM) abheben. Aufgrund der schlechten Wechselkurse ist dies nämlich oft viel günstiger, als bei eurer Hausbank oder in den zahlreichen Wechselstuben vor Ort. Weitere wichtige Hinweise zu den Einreise- und Zollvorschriften findet ihr im Übrigen auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

No vacancy

Einheimische und ausländische Touristen lieben den Indian Summer. Und obwohl die nordamerikanische Ostküste mit ihren tollen Metropolen und interessanten Nationalparks selbstverständlich ganzjährlich ein großartiges Reiseziel darstellt, wird es im Herbst ausgesprochen voll.
Stau im Nationalpark
Aufgrund der hohen Besucherzahlen kann es im Herbst in den beliebten Nationalparks zu kleinen Staus und vollen Straßen kommen.
Besonders in und um Nationalparks, die auch von Einheimischen an Wochenenden gerne aufgesucht werden, kann es zu Engpässen auf Campingplätzen und bei Unterkünften kommen. Wir empfehlen euch daher, euch rechtzeitig mit eurer Planung zu befassen und bereits mehrere Monate im Voraus zu buchen. Dies gilt insbesondere für Unterkünfte in kleinen Ortschaften und in der Nähe der beliebten Nationalparks. In den großen Städten und in weniger bekannten Ortschaften findet man jedoch so gut wie immer ein Motel oder Hotel, in dem man übernachten kann. Wer also kein Problem damit hat, sich nach einem langen Tag noch auf Unterkunftssuche zu begeben und nicht allzu wählerisch bei der Unterbringung und deren Preisen ist, kann höchstens dort versuchen, spontan vor Ort eine Übernachtungsmöglichkeit zu ergattern. Auch wir haben dies z.B. auf unserem Weg von Boston zu den Niagarafällen so gemacht, da wir noch nicht abschätzen konnten, wie viel Fahrtstrecke wir an dem Tag schaffen würden. Und auch, wenn unser Motel in Henrietta nicht die beste Unterkunft unseres Lebens gewesen ist, so hatte es auch einen gewissen Reiz, eine Fahrt ins Blaue zu wagen und das richtige Roadtrip-Feeling zu erleben.

All you can eat

Für alle Fastfood-Junkies unter euch haben wir eine gute Nachricht: Während eurer Reise durch den Indian Summer müsst ihr auf Pizza, Burger & Co nicht verzichten. Selbst kleine Ortschaften haben irgendwo einen Imbiss oder ein Schnellrestaurant zu bieten. KFC, McDonalds und Pizza Hut in den USA oder Tim Hortons in Kanada, wer Fastfood liebt, findet hier alles, was das Herz begehrt. Kein Wunder also, dass auch das kanadische Nationalgericht aus der eher weniger gesunden Ecke an Lebensmitteln stammt. Poutine – Pommes mit Sauce und Käse – solltet ihr bestellen, wenn ihr wissen möchtet, wie der Kanadier liebstes Junkfood schmeckt. Wir haben es getestet (mehrfach) und obwohl es Poutine in diversen Variationen gibt, sind wir mit dem Mix aus labbrigen Fritten, geschmackloser Bratensauce und massig Käse irgendwie nicht wirklich warm geworden. Aber probieren geht ja bekanntlich über studieren. Bestellt euch also bei nächster Gelegenheit einfach selbst ein Töpfchen und macht euch ein eigenes Bild. Poutine und Hotdog Etwas schwieriger wird es allerdings, wenn ihr selber kochen möchtet. Nicht überall findet sich direkt ein Supermarkt, die Einkäufe sollten also im Voraus gut geplant werden. Zudem verhält es sich so, dass viele Lebensmittel deutlich teurer sind, als wir es aus der Heimat gewohnt sind. Insbesondere die Preise für Milchprodukte in Kanada haben uns im ersten Moment etwas geschockt. Kalkuliert also bei eurem Reisebudget ruhig ein wenig mehr Geld als üblich für eure Einkäufe ein.

Happy Birhday, Canada!

Zu guter Letzt noch in super Spartipp für euch: 2017 wird Kanada 150 Jahre alt und anlässlich dessen sind in diesem Jahr alle Eintritte zu den Nationalparks kostenlos. Es lohnt sich also so richtig für euch, bei eurem Besuch so viel Zeit wie möglich in den tollen kanadischen Nationalparks mit ihrer grandiosen Natur einzuplanen. Denn hier warten nicht nur schöne Landschaften, spannende Wanderrouten und wilde Tiere wie Elche, Bären und sogar Wölfe auf euch, sondern natürlich auch das spektakuläre Farbenspiel des Indian Summer. Wie ihr den gratis Eintrittspass bekommt und welche Parks im Detail bei der Geburtstags-Aktion mitmachen, erfahrt ihr hier.

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