Vilnius – ein Ritt auf der “kleinen Welle”

Ausblick auf Vilnius, Litauen
Vilnius ist die Hauptstadt Litauens und zugleich die flächenmäßig größte aller baltischen Städte. Vilnius, was so viel wie „kleine Welle“ bedeutet, bietet eine schöne Altstadt, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Bei einem Rundgang kann man sich nicht nur durch verwundene Gassen und über weitläufige Plätze treiben lassen, sondern trifft auch auf eine Vielzahl an Museen und prachtvollen Kirchen aus längst vergangenen Tagen.

Preisniveau

Im Gegensatz zu Riga und Tallinn, welche aufgrund ihrer Lage vor allem auch von Ostseekreuzfahrern aufgesucht werden, steckt der internationale Tourismus in Vilnius noch ein wenig in den Kinderschuhen. Das Preisniveau liegt entsprechend etwas Unterhalb dessen, was man aus Deutschland gewohnt ist. Macht man ein paar Abstriche bei der Unterkunft, so kann man bereits für ca. 40€ pro Nacht im Doppelzimmer super zentral in der schönen Altstadt wohnen. Und wenn man dann bei der Auswahl an Lokalitäten darauf achtet, nicht unbedingt das erstbeste Restaurant in direkter Nähe zu einer touristischen Attraktion zu wählen, lässt es sich in Vilnius auch gut und günstig speisen.

Verkehrsanbindung

Vilnius erreicht man von Deutschland aus über den internationalen Flughafen z.B. mit Ryanair, Wizz Air und airBaltic. Aufgrund der zahlreichen Fernbus-Verbindungen lässt sich auch dieser Trip super mit einem Besuch in Riga oder Tallinn kombinieren.

Sehenswertes

Vilnius bietet nicht nur eine schöne Altstadt, sondern trumpft vor allem mit einer großen Vielfalt der unterschiedlichsten Gotteshäuser auf, welche das Stadtbild deutlich prägen. Die schmalen Gassen, prachtvollen Kirchen, alten Gebäude und weitläufigen Plätze verströmen den Charme längst vergangener Tage und laden zu einem entspannten Rundgang durch das historische Zentrum der Stadt ein. Gediminas-Turm Hoch oben auf dem Burgberg steht der Gadiminas-Turm, der letzte verbliebene Eckturm der einstigen Oberen Burg Vilnius aus dem 14. Jahrhundert. Er gilt als Wahreichen der Stadt und beherbergt heute das Museum über die Geschichte der Oberen Burg. Den Gipfel des Burgbergs erreicht man zu Fuß über einen steilen, steinigen Anstieg oder bequem mit der Standseilbahn und kann von dort aus den schönen Ausblick über Vilnius genießen. Blick auf den Gediminas-Turm, Vilnius Hügel der Drei Kreuze Gegenüber des Burgbergs liegt der Hügel der Drei Kreuze, welcher an sieben franziskanische Mönche erinnert, die von missionierungsunwilligen Heiden zu Zeiten des Großfürsten Gediminas dort gekreuzigt worden sein sollen. Die drei großen, weißen Kreuze sollen noch heute an den Märtyrertod der Mönche erinnern. Hügel der drei Kreuze, Vilnius Kathedrale St. Stanislaus Am Fuße des Gediminas-Berg, mitten im Herzen der Stadt, steht die Kathedrale von Vilnius. Wann genau das prächtige Bauwerk seine Anfänge nahm, ist strittig. Klar ist jedoch, dass der ursprüngliche Bau durch mehrere Feuer und Kriege beschädigt worden ist und im Lauf der Jahrhunderte so immer wieder auf- und umgebaut werden musste. Den heutigen, klassizistischen Look, dem die Kathedrale unter Experten einen Platz unter den 100 schönsten Kathedralen der Welt zu verdanken hat, erhielt sie Ende des 18 Jahrhunderts. Kathedrale St. Stanislaus, Vilnius Tor der Morgenröte Das Tor der Morgenröte ist nicht nur eines der beliebtesten Kultur- und Architekturdenkmäler der Stadt, sondern zugleich auch bedeutsamer Wallfahrtsort. Das Tor ist das einzig erhaltene der einst 10 aus dem 16. Jahrhundert stammenden Stadttore. Im Inneren des Tores befindet sich eine kleine Kapelle, die von der Straße aus sichtbar ist. In ihr hängt eines der berühmtesten Renaissancegemälde in ganz Vilnius: die Wunderikone der Gebenedeiten Jungfrau Maria voll Gnaden, auch als „Madonna der Morgenröte“ bekannt. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Mariendarstellung wird von Katholiken, Orthodoxen und Unierten gleichermaßen verehrt. Und so ist das Tor nicht erst seit dem Besuch von Papst Johannes Paul II im Jahr 1993 ein beliebter Wallfahrtort. Tor der Morgenröte, Vilnius Republik Užupis Das historische Künstlerviertel Užupis erreicht man über eine kleine Brücke über dem Fluss Vilna. Der kleine Stadtteil hat sich im Jahr 1997 von Vilnius und Litauen unabhängig erklärt. Seitdem verfügt die „Freie Republik Užupis“ neben einer Fahne, einem Präsidenten und einem Außenminister auch über eine kleine Armee und eine eigene Verfassung. Hier hat jeder Mensch gemäß Verfassung das Recht glücklich zu sein (Art. 16), oder auch eben nicht (Art. 17). An jedem 1. April feiert Užupis seine Unabhängigkeit und führt dazu sogar für kurze Zeit eine eigene Währung und Grenzkontrollen ein. Das Datum mag dabei nicht zufällig gewählt worden sein, denn das friedliche, kleine Užupis wird von keinem anderen Staat anerkannt. Trotzdem ist Užupis mehr als ein lustiger Aprilscherz. Es ist ein künstlerisches Projekt, basierend auf der Wunschvorstellung einer schönen, heilen, kleinen Welt. Einer Welt, in denen ein kleines Cafe am Fluss als Regierungssitz dienen kann, der Dalai Lama als Botschafter fungiert und jeder das verfassungsmäßige Recht auf Liebe, Glück und Einzigartigkeit hat. Republik Uzupis, Vilnius

Piraten-Fazit

Das kleine Vilnius ist eine tolle Destination für alle, die Interesse an einem ungewöhnlichen Städtetrip haben, bei dem es einiges zu entdecken aber auch genügend Zeit für Genuss und Müßiggang gibt. Zahlreiche Bistros, Cafes und Souvenirlädchen in engen Gassen oder an großzügigen Plätzen laden zum Bummeln und Verweilen ein, während man den Blick über die Giebel alter Bauwerke und imposanter Gotteshäuser schweifen lassen kann. Für uns ein echter Geheimtipp und somit Platz zwei unter den baltischen Hauptstädten.

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